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Etappensieg im Kampf gegen Hepatitis C  
  Deutsche Forscher haben einen Etappensieg im Kampf gegen die Leberentzündung Hepatitis C errungen: Mit Hilfe eines neuen Zellsystems ist es nun erstmals möglich, Hepatitis-C-Viren im Labor zu vermehren.  
"Dies ist ein Meilenstein in der Erforschung von Hepatitis C und wird sowohl der weiteren Grundlagenforschung als auch der Entwicklung geeigneter Wirk- und Impfstoffe gegen das Virus entscheidende Impulse geben", erklärte der Direktor der Abteilung Molekulare Virologie des Universitätsklinikums Heidelberg, Professor Ralf Bartenschlager.
Vollständiger Lebenszyklus des Virus im Labor
Die Wissenschaftler haben zusammen mit einer Gruppe japanischer Forscher ein Zellsystem entwickelt, in dem der vollständige Lebenszyklus des Virus - vom Eindringen in die Zelle über die Vermehrung innerhalb der Zelle bis zum Verlassen der infizierten Zelle - im Labor dargestellt werden kann, wie die Universität mitteilte.
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Am 1. Oktober fand der erst Welt-Hepatitis-C-Tag statt. Anlässlich dessen riefen Fachleute am Donnerstag vermehrt zur Abklärung verdächtiger Befunde auf.
->   Welt-Hepatitis-C-Tag: 170 Millionen Betroffene
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Medikamente in Entwicklung
Nötig sei die Entwicklung von wirksameren Medikamenten und Impfstoffen. Die bisher verfügbaren Medikamente hätten starke Nebenwirkungen und schlügen nur bei rund der Hälfte der Patienten an.

Mehrere Wirkstoffe befänden sich zwar in klinischen Studien, es könnten aber bis zu sieben Jahre vergehen, bis erste wirksame Medikamente zur Routineanwendung am Patienten verfügbar sein würden.
Keine Schutzimpfung
Eine Schutzimpfung gegen das Virus gibt es nicht. Zwar würden Impfstoffe entwickelt, doch bisher befindet sich der Mitteilung zufolge noch keiner der Stoffe in einer klinischen Studie.

Große Hoffnungen setzen die Wissenschaftler demnach auf therapeutische Impfstoffe, die davor schützen sollen, dass die Krankheit chronisch wird und die Leber angreift.
170 Millionen Menschen chronisch infiziert
Die Infektion mit Hepatitis C ist weltweit eine der häufigsten Ursachen von chronischer Hepatitis, Leberzirrhose und von Leberzellkrebs. In Westeuropa sind den Angaben zufolge etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung, und weltweit rund 170 Millionen Menschen chronisch mit diesem Virus infiziert.
Leberversagen oft Folge
Leberversagen als Folge einer chronischen Hepatitis C ist in den meisten industrialisierten Ländern die häufigste Ursache einer Lebertransplantation. Trotz der zurückgehenden Anzahl von Neuinfektionen muss laut der Universität für die nächsten 20 bis 30 Jahre mit einer weiteren Zunahme von Patienten mit Spätfolgen der chronischen Hepatitis C gerechnet werden, sollten nicht bessere Therapien entwickelt werden.
->   Universitätsklinikum Heidelberg
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01.01.2010