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Neues aus der Welt der Wissenschaft |
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Nobelpreis für Wirtschaft geht an Makroökonomen |
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| | Der "Nobelpreis" für Wirtschaftswissenschaft geht 2004 an den Norweger Finn E. Kydland und an den Amerikaner Edward C. Prescott für "bahnbrechenden Leistungen" bei der Analyse von Triebkräften der konjunkturellen Entwicklung sowie zeitlicher Aspekte staatlicher Wirtschaftspolitik. |
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Konjunkturschwankungen und Zeitkonsistenz |
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In der Begründung der Akademie hieß es, Kydland und Prescott hätten "fundamentale Beiträge" zur Erforschung von Konjunkturschwankungen und der Ausformung staatlicher Wirtschaftspolitik geleistet. "Dies hat nicht nur bei der makroökonomischen Analyse, sondern auch für die praktische Geld- und Finanzpolitik in vielen Ländern große Bedeutung gehabt."
Die Preisträger hätten gezeigt, wie sich die Erwartungen gegenüber zukünftiger Wirtschaftspolitik auf die "Zeitkonsistenz" dieser Politik auswirkten.
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Kydland arbeitet an der Carnegie-Universität in Pittsburgh sowie an der Universität von Santa Barbara in Kalifornien. Prescott ist in seinem Heimatland in der Forschungsabteilung der Zentralbank des Bundesstaates Minnesota in Minneapolis sowie an der Universität von Tempe im Bundesstaat Arizona tätig. |
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"Theorie der scheinbaren Erwartungen" |
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Die beiden Forscher hätten unter anderem herausgefunden, dass Haushalte weniger sparen, wenn sie in Zukunft eine höhere Besteuerung ihres Einkommens erwarten, oder dass Firmen umso höhere Preise und Löhne festsetzen, je expansiver sie die Geldpolitik und je höher sie die Inflation erwarten.
In ihrer "Theorie der scheinbaren Erwartungen" haben die Ausgezeichneten gezeigt, wie solche Erwartungseffekte über die zukünftige Wirtschaftspolitik ein zeitliches Konstistenzproblem hervorrufen könne.
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Erklärung für vermeintliche "Politik-Fehler" |
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"Kydland und Prescott's Ergebnisse bieten eine natürliche Erklärung für Ereignisse, die bis dahin als vereinzelte politische Fehler interpretiert worden sind", heißt es. Zum Beispiel, wenn Volkswirtschaften in hoher Inflation gefangen bleiben, auch wenn Preisstabilität als das vorrangige geldpolitische Ziel genannt werde.
Ihre ausgezeichnete Arbeit habe die Grundlagen für ein intensives Forschungsprogramm gelegt, dass die Glaubwürdigkeit und politische Umsetzbarkeit von Wirtschaftspolitik zum Inhalt habe.
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Makroökonomische Schocks auf der Angebotsseite |
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Die Forscher, so das Nobelpreiskomitee weiters, haben die Theorie der Konjunkturzyklen durch die Einbeziehung der Theorien von ökonomischem Wachstum transformiert. Während frühere Studien eher die makroökonomischen Schocks auf der Nachfrageseite betont hätten, zeigten Kydland und Prescott die weit reichenden Auswirkungen, die diese Schocks auf der Angebotsseite haben.
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Seit 1969 vergeben |
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Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ist eigentlich gar kein Nobelpreis. In seinem Testament legte der Dynamit-Erfinder Alfred Nobel 1896 nur die Stiftung der Preise für Physik, Chemie und Medizin sowie Literatur und für den Einsatz für den Frieden fest.
Aufgewertet wurde die vernachlässigte Zunft der Ökonomen erst 1968. Damals rief die Schwedische Reichsbank anlässlich ihres 300jährigen Bestehens "im Gedenken an Alfred Nobel" den Wirtschaftspreis ins Leben. Er wird seit 1969 verliehen.
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In diesem Jahr ist der Wirtschaftsnobelpreis mit zehn Millionen schwedischen Kronen (1,1 Millionen Euro) dotiert.
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Ein sehr männlicher und sehr amerikanischer Preis |
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Mit der diesjährigen Preisvergabe hat sich die überwältigende Dominanz von Wissenschaftlern aus den Vereinigten Staaten beim Wirtschafts-Nobelpreis weiter verstärkt.
Seit der ersten Vergabe 1969 waren von den 55 durchwegs männlichen Preisträgern 36 US- Bürger. 42 arbeiteten zum Zeitpunkt der Vergabe in den USA.
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Die Wirtschafts-Nobelpreise der vergangenen Jahre:
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01.01.2010 |