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Bilinguale Menschen haben dichtere Hirnsubstanz  
  Wer zweisprachig aufwächst, hat eine dichtere graue Hirnsubstanz. Das Lernen einer zweiten Sprache als Kind oder im jugendlichen Alter scheint die Struktur des Gehirns zu verändern.  
Dies berichten britische und italienische Forscher in der aktuellen Ausgabe von "Nature". Die Beobachtung stütze die wachsende Zahl von Hinweisen darauf, dass sich die Struktur des Gehirns in Anpassung an Umweltanforderungen verändern kann.
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Die Studie "Structural plasticity in the bilingual brain" ist in "Nature" (Bd. 431, S. 757, Ausgabe vom 14. Oktober 2004) erschienen.
->   Original-Abstract in "Nature"
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Je früher das Lernen, desto größer die Unterschiede
Cathy Price vom Wellcome Department of Imaging Neuroscience in London und ihre Mitarbeiter hatten die Gehirne von zweisprachigen mit denen von einsprachigen Menschen verglichen. Die zweisprachigen Probanden besaßen durchwegs eine dichtere graue Substanz in einem Gehirnbereich, der für das flüssige Sprechen zuständig ist (linker inferiorer parietaler Cortex).

Der Unterschied war umso größer, je eher die Untersuchten mit dem Lernen der zweiten Sprache begonnen hatten.
Gilt vermutlich auch für andere Fähigkeiten
Zudem nahm die Dichte der grauen Substanz in der Gehirnregion umso stärker zu, je besser die Probanden die zweite Sprache beherrschten. Vermutlich sei der Zusammenhang zwischen der Dichte der grauen Hirnsubstanz und bestimmten Fähigkeiten auch für andere Bereiche nachweisbar, schreiben die Forscher.
->   Wellcome Department of Imaging Neuroscience
->   science.ORF.at-Archiv zum Thema Gehirn
 
 
 
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01.01.2010