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Wirkmechanismus der Radon-Therapie geklärt  
  Radon-Therapien - etwa im Heilstollen von Gastein - erleichtern die Schmerzen von Rheuma-Patienten. Der für die Wirkung verantwortliche Stoff - ein Botenstoff des Körpers - wurde nun identifiziert.  
Das Edelgas Radon, dem lange Zeit eine Krebs erregende Wirkung nachgesagt wurde, ist das geeignete Mittel im Kampf gegen Schmerzen, eine steife Wirbelsäule und hochdosierte medikamentöse Behandlung, meinte Peter Deetjen vom Forschungsinstitut Gastein-Tauernregion am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien.
Botenstoff "TGF-beta"
Bisher habe man zwar um die schmerzlindernde Wirkung der Radon-Therapie gewusst, allerdings den genauen Indikator für den Wirkmechanismus nicht gekannt, so Deetjen vom Forschungsinstitut Gastein-Tauernregion.

Mit dem Zytokin TGF-beta, einem entzündungshemmenden und gewebsregenerierenden Botenstoff im Körper, ist nun das Rätsel um die wohltuende Wirkung des Edelgases gelöst.
Entzündungsprozesse gehemmt
Im Rahmen einer klinischen Studie, die vom Forschungsinstitut Gastein-Tauernregion und dem Ludwig-Boltzmann Institut in Wien an 83 Patienten durchgeführt wurde, konnte in Folge der Radon-Therapie ein signifikanter Anstieg dieses körpereigenen Botenstoffes im Blut nachgewiesen werden.

Durch den Anstieg von TGF-beta werden einerseits Entzündungsprozesse gehemmt und andererseits Reparaturvorgänge in Gang gesetzt, erklärte Josef Schwarzmeier vom Ludwig Boltzmann-Institut für Zytokinforschung.
Deutliche Schmerzreduktion
80 bis 90 Prozent der Betroffenen berichteten von einer deutlichen Schmerzreduktion und einem massiv eingeschränkten Medikamentenverbrauch für mehrere Monate nach der Heilstollen-Kur, so Deetjen.
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43 Grad warme Gasteiner-Stollen
Wesentliche Bestandteile des Heilverfahrens der dreiwöchigen Radon-Kur, bei der Patienten drei Kilometer weit in den bis zu 43 Grad warmen Gasteiner-Stollen gebracht werden, sind Radon und feuchte Wärme. Die Behandlung muss nicht nur bei Stollenanwendungen, sondern kann auch in Form von Radonbädern stattfinden.
->   Der Gasteiner Heilstollen
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Von Krankenkassen anerkannt
Nicht allein Morbus Bechterew-Patienten, sondern auch Menschen die rheumatoide Arthritis und degenerative Rücken- und Gelenksleiden aufweisen, können von der durch die Krankenkassen anerkannten Gasteiner Heilstollen-Kur profitieren, meinte Deetjen.

"Mit der Radon-Kur können derartige Erkrankungen ganz und gar nebenwirkungsfrei behandelt werden", sagte Deetjen.
->   Forschungsinstitut Gastein-Tauernregion
->   Österreichische Vereinigung Morbus Bechterew
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Studie belegt Wirkung des Gasteiner Heilstollens
 
 
 
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01.01.2010