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Roboter soll Blicke unter Antarktis-Eis ermöglichen  
  Deutsche Polarforscher wollen die letzten unbekannten Regionen der Antarktis erobern. Ein Tauchroboter soll im kommenden Jahr unter die Schelfeiskante des sechsten Kontinents fahren.  
Dies sagte am Mittwoch ein Sprecher des Bremerhavener Alfred-Wegener-Institutes (AWI). Bisher gilt die Unterwasserwelt vor der Antarktis als unerreichbar. Das drei Meter lange Mini-U-Boot wird derzeit in einem Baggersee bei Bremerhaven getestet.
Forschungen in 3.000 Metern Tiefe
Der in den USA entwickelte, 685.000 Euro teure Tauchroboter soll in Regionen vorstoßen, die bemannten U-Booten sowie ferngelenkten Fahrzeugen verwehrt blieben. "Wir wissen praktisch nichts über das, was unter dem Schelfeis geschieht", sagte der AWI-Projektleiter Michael Klages.

Das gelbe Mini-U-Boot kann den Angaben zufolge bis zu 75 Kilometer weit und 3.000 Meter tief unter die schwimmende Eisdecke fahren. Dabei soll es seinen Weg nach zuvor programmierten Koordinaten selbst finden. Das Tauchgerät, das äußerlich einem Torpedo ähnelt, kann mit Messinstrumenten und Kameras ausgerüstet werden.
Bemannte Fahrten unter zu riskant
Bemannte U-Boot-Fahrten unter das bis zu einen Kilometer dicke Eis gelten als zu riskant, weil im Notfall keine Auftauchmöglichkeit besteht. Per Draht ferngelenkte Fahrzeuge können die Strecken nicht zurücklegen. Das vom AWI gekaufte Gerät wurde für die US-Marine zur Minenräumung entwickelt.

[science.ORF.at/APA/dpa, 20.10.04]
->   Alfred-Wegener-Institut, Bremerhaven
 
 
 
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01.01.2010