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Schizophrenie-Risiko steigt mit dem Alter des Vaters  
  Das Risiko einer Schizophrenie-Erkrankung steigt mit dem Alter des Vaters. Dies ergibt sich aus einer Studie, die in der neuesten Ausgabe des "British Medical Journal" (BMJ) vorgestellt wird.  
Dafür wurden die Unterlagen von 712.000 Schweden aus den Geburtsjahrgängen 1973 bis 1980 ausgewertet. Aus dieser Gruppe wurden zwischen 1989 und 2001 insgesamt 639 Patienten wegen Schizophrenie behandelt, nur vier von ihnen waren direkte Geschwister.
Statistischer Zusammenhang
Das britisch-schwedische Forscherteam um Finn Rasmussen vom Karolinska-Institut in Stockholm suchte nach Faktoren, die das Risiko einer Erkrankung an Schizophrenie möglicherweise erhöhen.

Nicht fündig wurden sie beim Vergleich der sozialen Herkunft, der anderweitigen psychischen Erkrankungen in den betroffenen Familien und bei der Lebensdauer der Eltern.

Dagegen stellten sie einen starken statistischen Zusammenhang zwischen dem Alter des Vaters eines Schizophrenie-Kranken und seiner Erkrankung fest: Je älter der Vater, umso größer das Risiko.
Hinweis auf Wirkung von Erbfaktoren
Die Studie aus Schweden deutet nach Ansicht der Autoren darauf hin, dass bei der Schizophrenie Erbfaktoren eine Rolle spielen.

Vorausgehende Untersuchungen legen demnach nahe, dass mit steigendem Alter verstärkt Mutationen in den Spermien auftreten, die diese Krankheit begünstigen.

Als Schizophrenie wird eine psychische Erkrankung bezeichnet, bei der der Strukturzusammenhang der Persönlichkeit verloren geht.

Charakteristisch sind tief greifende Störungen des Eigenbewusstseins, der emotionalen Beziehung zur Umwelt und der Wahrnehmung. Damit gehen häufig Halluzinationen und Wahnideen einher.

[science.ORF.at/APA/AFP, 22.10.04]
->   British Medical Journal
->   Karolinska Institut
->   Das Stichwort Schizophrenie im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010