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"Nesthocker" sind späte Erfindung der Evolution  
  Hilflose "Nesthocker" sind vermutlich eine späte Erfindung der Evolution. Das zeigt der Fund eines 121 Millionen Jahre alten Vogelembryos in Nordostchina. Urvögel waren demnach schon beim Schlüpfen aus dem Ei so weit entwickelt, dass sie sich alleine ernähren und überleben konnten.  
Bild: Zongda Zhang
Zhou Zhonghe und Zhang Fucheng von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften stellen den vermutlich ältesten bekannten Vogelembryo der Welt im US-Fachjournal "Science" vor.

Er hatte bereits einen großen Schädel, entwickelte Federn sowie ein festes Skelett und sei in der Endphase seiner Entwicklung gewesen (siehe Rekonstruktion des Vogelembryos, Bild rechts).
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Die Studie "A Precocial Avian Embryo from the Lower Cretaceous of China" von Zhonghe Zhou und Fucheng Zhang erschien in "Science" (Band 306, S. 653, Ausgabe vom 22.10.04; DOI: 10.1126/science.1100000).
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Großes Hirn - hoher Entwicklungsgrad
 
Bild: Zongda Zhang

Das große Gehirn und die Federn deuteten darauf hin, dass der Embryo sogar schon über die Reifestufe eines "Nestflüchters" hinaus entwickelt war.

Die Erkenntnisse ließen darauf schließen, dass sich in der Evolution hilflose, nackte "Nesthocker" erst später entwickelt hätten, schreiben die chinesischen Forscher.

Der fossile Embryo wurde in einer 35 bis 22 Millimeter großen, eiförmigen Ausbuchtung aus der Kreidezeit in der Provinz Liaoning gefunden.
Archaischer Vogelfund
Die beiden Pekinger Wissenschaftler berichten zugleich im Magazin "Nature" von einem noch namenlosen primitiven, 145 bis 124 Millionen Jahre alten Vogel, der an allen vier Beinen Federn hatte.

Er gehört zu den Enantiornithinen, die schon fortschrittlichere Flieger waren als der Urvogel Archaeopteryx. Dieser Fund stützt die These, dass Vögel in ihrer Evolution durch eine Phase mit vier Flügeln gegangen sind, bevor sie einen Flugschwanz entwickelt haben, der die Füße von ihren Flugaufgaben befreite.
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Die Studie "Leg feathers in an Early Cretaceous bird" von von Fucheng Zhang und Zhonghe Zhou erschien in "Nature" (Band 431, S. 925, Ausgabe vom 21.10.04; doi:10.1038/431925a).
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Fossilien-Fundgrube in China
Diese Entdeckung stammt ebenfalls aus der nordostchinesischen Provinz Liaoning in der Yixian-Gesteinsformation, die sich als wahre Fundgrube für fossile Vögel und gefiederte Dinosaurier erwiesen hat.

[science.ORF.at/APA/dpa, 22.10.04]
->   Chinese Academy of Sciences
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01.01.2010