News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Genmaus bleibt trotz Extraportionen schlank  
  Australische Forscher haben eine Genmaus mit einer Eigenschaft gezüchtet, um die sie viele Menschen beneiden dürften: Das Tier kann so viel fressen wie es will, ohne dabei dick zu werden.  
Hoffnung auf Medikament gegen Übergewicht
Wie David James, Direktor des Garvan Institute für medizinische Forschung in Darlinghurst, der australischen Nachrichtenagentur AAP mitteilte, verbrennt die so genannte "heiße Maus¿ ("hot mouse¿) Energie mit einer weit höheren Rate als üblich.

Auf Grundlage der Erkenntnisse könne möglicherweise in einigen Jahren ein Medikament für übergewichtige Menschen entwickelt werden, das eine ähnliche Wirkung habe.
Erbanlage nicht vorhanden
Die Maus kann den Angaben der australischen Forscher zufolge große Mengen Futter vertilgen und hat trotzdem nur die Hälfte des normalen Körperfetts. Den Grund orten die Wissenschaftler im Fehlen einer bestimmten Erbanlage.

Dieses auch bei Menschen vorhandene c-Cbl-Gen beinhalte den Bauplan für ein Protein, das die Umwandlung von Fett in Energie verlangsame, erläutert James.
...
Fettverbrennung im Körper
Die Fettverbrennung gehört zu den lebensnotwendigen Stoffwechselprozessen, weil sie den Körper mit Energie versorgt. Neben den genetischen Grundlagen steuern auch Hormone den Vorgang.

Besonders wichtig für die Entscheidung, ob Fett verbrannt oder eingelagert wird, sind unter anderem das Wachstumshormon, das von der Bauchspeicheldrüse produzierte Glukagon und die Schilddrüsenhormone.
->   Mehr zum Thema Fettverbrennung auf Medizininfo.de:
...
Normale Entwicklung, höhere Körpertemperatur
Außer der auffälligen Schlankheit der Versuchstiere sei deren einziger wesentlicher Unterschied zu herkömmlichen Mäusen, dass sie eine höhere Körpertemperatur hätten. Die Genmäuse scheinen ebenso alt zu werden wie ihre natürlichen Verwandten und können sich normal fortpflanzen.
Genblockade bei Menschen
Es sei denkbar, ein Medikament zur Blockade des fraglichen Gens bei Menschen zu entwickeln, sagte James. Solch ein Präparat wäre am besten für übergewichtige Menschen geeignet, die eine genetische Veranlagung für Altersdiabetes (Typ-2-Diabetes) haben.

"Wenn diese Leute nicht mehr zunehmen oder sogar Gewicht verlieren, kann man entweder den Beginn eines Diabetes verzögern oder eine bestehende Erkrankung lindern."

Dabei gehe es jedoch nicht darum, die Menschen von einer vernünftigen Ernährung und gesunder Bewegung abzuhalten, betonte James. Beides bleibe nach wie vor höchst wichtig.

[science.ORF.at/APA, 2.11.2004]
->   Garvan Institute of Medical Research
Mehr zum Thema Ernährung auf science.orf.at:
->   Film "Super Size Me": Wie ernährt sich Österreich? (20.10.04)
->   Britische Studie: Diäten machen dick (8.9.04)
->   Mediziner raten: Essen wie ein Urzeitjäger (26.8.04)
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010