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Hochwasseranalyse empfiehlt Serie von Maßnahmen  
  Ausbau technischer Schutzbauten, Rückgewinnung von Abflussräumen und Verbesserung der Koordination der Verantwortlichen: Das sind einige der Empfehlungen einer Analyse des Hochwassers vom August 2002.  
Bewährter Schutz und doch vieles zu tun
Neun Tote, drei Milliarden Euro Schaden und doch kommt die am Mittwoch präsentierte Analyse zu dem Schluss, dass sich bisherige Schutzmaßnahmen bewährt und noch größeren Schaden abgewendet hätten.

Doch gebe es einiges zu verbessern, sagt Helmut Habersack vom Institut für Wasserwirtschaft, Hydrologie und konstruktiven Wasserbau an der Universität für Bodenkultur Wien. Er hat die Studie zu Ursachen, Auswirkungen und Lehren des Hochwassers geleitet.
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Studie und Fachsymposion
Auftraggeber von "FloodRisk - Analyse Hochwasser 2002" waren Umweltministerium, Verkehrsministerium und Umweltbundesamt. Die Studie war mit etwa 1,3 Millionen Euro dotiert, neben österreichischen Behörten leistete auch die Schweiz mit rund 350.000 Euro einen Beitrag zur umfassenden Untersuchung. "FloodRisk - Analyse Hochwasser 2002" steht auch im Mittelpunkt eines Fachsymposions am 24. und 25. November in Wien.
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Pröll: Technischer Hochwasserschutz weiter nötig
Landwirtschaftsminister Josef Pröll (ÖVP) erteilte Forderungen etwa aus Umweltaktivistenkreisen eine Absage, wonach der klassische technische Hochwasserschutz ausgedient habe und stattdessen den Flüssen nur mehr Raum gelassen werden müsste.

"Die Studie zeigt, dass die bestehenden Einrichtungen des Hochwasserschutzes großen Schaden abgewendet haben", sagte Pröll. Verbesserung und Neuerrichtung etwa von Dämmen werden daher auch in Zukunft eine zentrale Rolle einnehmen.
Dazu ökologische Maßnahmen
Daneben werden aber auch so genannte ökologische Maßnahmen durchgeführt, etwa die Schaffung von Überflutungsflächen und so genannten Retensionsbecken. Von den 250 Millionen Euro, die jährlich für den Hochwasserschutz reserviert seien, fließe etwa ein Drittel in derartige Maßnahmen, kündigte der Minister an.
Nur geringes Gefahrenbewusstsein
Mängel ortet die Studie beim Gefahrenbewusstsein sowohl der Bevölkerung als auch der Entscheidungsträger. Hier sollte es entsprechende Aufklärung geben. Pröll appellierte an die Bewohner von gefährdeten Gebieten auch an die Eigenvorsorge zu denken.

So könnten etwa gegen Hochwasser gesicherte Öltanks, Kellertüren oder auch Kanalrückschlagklappen großen Schaden verhindern. Zur Finanzierung wären etwa Mittel der Wohnbauförderung zu überlegen.
Umsiedelungsprojekte in Ober- und Niederösterreich
Helmut Kukacka (ÖVP), Staatssekretär im Infrastrukturministerium, berichtete über Umsiedelungsprojekte in rund 20 Gegenden Ober- und Niederösterreichs. Das Ministerium habe 58,3 Millionen Euro dafür zur Verfügung gestellt.

Die betroffenen Anrainer erhalten 80 Prozent des Wertes ihrer Objekte abgelöst, wobei 50 Prozent vom Bund und 30 Prozent aus Landesmitteln kommen.

[science.ORF.at/APA, 3.11.04]
->   Landwirtschaftsministerium
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01.01.2010