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Klima-Erwärmung lässt Tiere der Antarktis hungern  
  Walen, Robben und Pinguinen in der Antarktis droht laut einer aktuellen Studie möglicherweise eine Hungersnot, weil der Bestand an antarktischem Krill drastisch geschrumpft ist.  
Die Zahl der Kleinkrebse, die einen zentralen Platz in der antarktischen Nahrungskette haben, sei seit den siebziger Jahren um etwa 80 Prozent gesunken, berichtet Angus Atkinson vom British Antarctic Survey mit Kollegen. Ursache dafür sei vermutlich die Klimaerwärmung, die das Eis schmelzen lasse.
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Die Studie "Long-term decline in krill stock and increase in salps within the Southern Ocean" von Angus Atkinson et al. erschien im Fachjournal "Nature" (Band 432, S.110-3, Ausgabe vom 5.11.04).
->   Nature
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Temperaturanstieg um 2,5 Grad
 
Bild: Nature

Die Lufttemperatur auf der antarktischen Halbinsel sei in den vergangenen 50 Jahren um mehr als 2,5 Grad Celsius gestiegen - fünf Mal stärker als im weltweiten Durchschnitt. Dies habe zu einer großen Eisschmelze geführt.

Die unter dem Eis lebenden Algen seien jedoch die Hauptnahrungsquelle des antarktischen Krills (Euphausia superba; siehe Bild), was vermutlich den dramatischen Rückgang des Krillvorkommens erkläre.
Krillsterben bedroht auch Säuger und Vögel
Das Krillsterben wiederum ist nach Darstellung der Forscher möglicherweise der Grund dafür, dass die Bestände mehrerer Pinguinarten in den vergangenen Jahren geschrumpft sind. Auch zahlreiche andere Tierarten - Wale, Robben, Albatrosse - sind vom Krillschwund betroffen.

Da der südliche Ozean ein wertvoller Fischgrund sei, drohten außer den Umweltfolgen auch wirtschaftliche Konsequenzen.

[science.ORF.at/dpa, 3.11.04]
->   British Antarctic Survey
->   Das Stichwort Antarktis im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010