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Lieben-Preis: Ältester ÖAW-Preis wird verliehen  
  Am 9. November verleiht die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) wieder ihren ältesten Preis - den Ignaz L. Lieben-Preis. Zu diesem Anlass widmet sich ein Symposion dem Mäzenatentum in der Forschung.  
Der Preis, der zuletzt 1937 vergeben worden war, ist heuer mit 18.000 Dollar (14.113 Euro) dotiert.
Älteste Auszeichnung der ÖAW ...
Der von der Bankiersfamilie Lieben Mitte des 19. Jahrhunderts gestiftete Lieben-Preis ist die älteste Auszeichnung der ÖAW. Renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie die Physikerinnen Marietta Blau und Lise Meitner sowie die beiden Nobelpreisträger Viktor Hess und Otto Loewi waren Träger des Preises.

Mit dem aus Österreich stammenden und in den USA lebenden Kunstsammler und -händler Alfred Bader und seiner Frau Isabel hat die ÖAW nun Sponsoren gefunden, durch deren finanzielle Unterstützung der traditionsreiche ehemalige "österreichische Nobelpreis", der ab 1938 wegen Verfolgung der jüdischen Stifterfamilie eingestellt wurde, wiederbelebt werden kann.
... für Molekularbiologie, Chemie und Physik
Junge Wissenschaftler aus Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Österreich sollen für "herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Molekularbiologie, Chemie und Physik" ausgezeichnet werden.

Erster Preisträger ist ein ungarischer Naturwissenschaftler. Die Baders werden außerdem mit der Medaille Bene Merito für besondere Verdienste um die Akademie geehrt.
Veranstaltungsreigen
An der Universität Wien startet der Veranstaltungsreigen rund um das Lieben-Projekt bereits am Montagabend (19.30 Uhr) mit der Lesung des Theaterstücks "ICSI - Sex im Zeitalter technischer Reproduzierbarkeit" von Carl Djerassi, dem Erfinder der Pille.

Die Hauptrolle des Stücks rund um Fragen der Ethik in der Wissenschaft wird dabei vom Autor selbst gelesen. Zur gleichen Zeit findet im Konzerthaus ein Benefizkonzert anlässlich der Wiedererrichtung der Lieben-Stiftung statt.
Symposion zu Mäzenatentum
Das Symposion "Mäzenatentum und naturwissenschaftliche Forschung in Österreich" am 9. und 10. November an der Uni Wien beschäftigt sich mit der wissenschaftshistorischen Betrachtung des Mäzenatentums, der Zäsur in der österreichischen Forschung auf Grund des Nationalsozialismus, der Vertreibung und Ermordung jüdischer Forscher, der Wissenschaftsmigration aus Österreich sowie der privaten Wissenschaftsförderung.

Anlässlich des Symposions ist im Oktogon vor dem Großen Festsaal der Universität eine Wanderausstellung über die bisherigen Lieben-Preisträger sowie die Stifter des Preises zu sehen.
Ausstellung zu den Liebens
Am Mittwoch (10. November, 19.30 Uhr) wird schließlich im Jüdischen Museum die Ausstellung "Die Liebens - 150 Jahre Geschichte einer Wiener Familie" eröffnet, die sich der Geschichte der Bankiersfamilie vom Vormärz bis heute widmet.

[science.ORF.at/APA/dpa, 5.11.04]
->   Details zum Lieben-Preis bei der ÖAW
->   Mehr zu den Veranstaltungen der Uni Wien
->   Jüdisches Museum Wien
 
 
 
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01.01.2010