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Bush gerät bei Stammzellenforschung unter Druck  
  Nach der Zustimmung der Kalifornier zur Förderung der embryonalen Stammzellenforschung mit drei Mrd. Dollar in einem Referendum vergangene Woche gerät US-Präsident George W. Bush unter Druck.  
Bisher nur Halblösungen
"Bush ist nun gezwungen eine echte Lösung zu finden", meint der Wissenschaftsattachee der österreichischen Botschaft in Washington, Philipp Steger, gegenüber der APA.

Bisher gebe es lediglich eine Halb-Lösung, wo bestehende Zell-Linien zur embryonalen Stammzellenforschung genutzt werden. Die jüngsten Entwicklungen, nicht nur in Kalifornien, würden Bush nun dazu zwingen wirklich Farbe zu bekennen.
Republikaner gespalten
Die Wissenschafter-Gemeinde habe immer wieder Kritik an Bushs Wissenschaftspolitik geübt, erläutert Steger. Hochqualifizierte Wissenschaftler aus dem Bereich Life Science dächten bereits daran ihre Forschungen außerhalb der USA durchzuführen, denn um Fortschritte zu erzielen, brauchten sie embryonale Stammzellen.

Die Republikaner selber seien in der Frage gespalten. Der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger, selbst Republikaner, hatte die Initiative für Stammzellenforschung unterstützt und sich damit gegen seinen Parteifreund Bush gewandt.
Hohe Strafen für Stammzellenforschung ...
Legislative Initiativen zu embryonaler Stammzellenforschung und therapeutischem Klonen liegen auf Eis. Bush hat im Kongress Maßnahmen unterstützt, die Klonen von menschlichen Zellen, inklusive therapeutischem Klonen, mit Strafen von bis zu zehn Jahren Gefängnis oder einer Million Dollar Geldstrafe belegt hätten.
... vom Senat blockiert
Die Maßnahmen sind aber derzeit im Senat blockiert. Die nun in Kalifornien angenommene "Proposition 71", das Referendum über die Förderung der Stammzellenforschung mit drei Mrd. Dollar, sieht auch Fördermittel für das therapeutische Klonen vor.

Dabei wird die DNA einer Eizelle mit der DNA eines Menschen ersetzt, damit Stammzellen produziert werden die jenen des Spenders genetisch entsprechen.
Therapie-Hoffnungen vs. Embryonen-"Vernichtung"
Wissenschaftler erhoffen sich von der Stammzellenforschung Möglichkeiten zur Behandlung von Krankheiten wie Diabetes, Alzheimer oder Parkinson sowie die Entwicklung von Therapien, die nicht vom Immunsystem des Patienten abgestoßen werden.

Gegner der Stammzellenforschung kritisieren, dass dafür Embryonen vernichtet werden, die Befürworter halten dem entgegen, dass es sich um "überzählige Embryonen" von künstlichen Befruchtungen handle und diese entweder eingefroren oder vernichtet würden.

[science.ORF.at/APA, 8.11.04]
->   Kalifornien für Stammzellenforschungs-Förderung (3.11.04)
->   science.ORF.at-Archiv zum Thema Stammzellen
 
 
 
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01.01.2010