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Wissenschaftsstandort Asien auf der Überholspur  
  Die asiatischen Staaten machen Mittel- und Osteuropa nicht nur als Wirtschafts- sondern zunehmend auch als Wissenschaftsstandort Konkurrenz, so die Meinung von Experten.  
Man müsse große Anstrengungen unternehmen, um sich für den Wettstreit mit Staaten wie China oder Indien zu rüsten.

Zu diesem Schluss kamen der Vorsitzende der Rektorenkonferenz und Rektor der Uni Wien, Georg Winckler, und der Experimentalphysiker Anton Zeilinger bei einer Pressekonferenz anlässlich des in der kommenden Woche stattfindenden CEE-Symposiums der Uni Wien.
Hochgesteckte Ziele in China und Indien
Es sei für Europa "wichtig zu sehen, welche Investitionen ostasiatische Staaten in die Forschung vornehmen", meinte Winckler. Dies bemerke man an den Baumaßnahmen und der Expansionen der dortigen Universitäten - "und hinter dem ostasiatischen Raum lauert schon Indien", so Winckler.

Ähnlich äußerte sich der auch als Honorarprofessor an der University of Science and Technology of China tätige Zeilinger. China sei experimentell bereits mindestens so weit wie die jüngsten EU-Beitrittsländer.

Auch bei den Vorstellungen, wie Institute zu leiten seien, wären die Chinesen moderner als die mittel- und osteuropäischen Länder. Und sie hätten ein Ziel: "Möglichst schnell möglichst viele chinesische Nobelpreisträger erzeugen."
Zeilinger: Spin-Off als Erfolgsrezept
Das Gegenrezept sieht Zeilinger etwa in Österreich im Nutzen der durch die Uni-Reform entstandenen Freiräume - und zwar so, dass sie auch "intern unangenehm" sein können.

Die österreichischen Unis müssten die besten Köpfe anziehen, "egal ob sie aus Floridsdorf, Shanghai oder Neu-Delhi kommen". Dazu müssten die Möglichkeiten für das Entstehen von Spin-Offs geschaffen werden - kleine, aus der Uni-Landschaft heraus lokal gegründete Unternehmen.

Bestes Beispiel sei der aus der Universität Stanford hervorgegangene US-IT-Konzern Hewlett Packard, der zwar mittlerweile auch in Asien produziere - "wenn die dann weggehen, muss man schon wieder neue Spin-Offs haben".

[science.ORF.at/APA, 11.11.04]
Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at:
->   China: Grünes Licht für Technologiepark in Wien (10.11.04)
->   Uni-Abkommen zwischen China und Österreich (18.10.04)
 
 
 
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01.01.2010