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Influenza 2004/2005: Bisher kaum Erkrankungen  
  "Vorläufig tut sich noch wenig. Aber es gibt gewisse Befürchtungen, dass die Influenza in dieser Wintersaison stärker sein könnte." So fasste der Wiener Virologe Franz X. Heinz die aktuelle Situation zusammen.  
Das hat nichts mit allfälligen Influenza-Pandemie-Planungen zu tun. Allerdings, zumindest jeder über 60-Jährige und alle chronischen Kranken sollten sich auch gegen die Influenza der Saison 2004/2005 immunisieren lassen - ebenso Menschen, die mit älteren Personen, chronisch Kranken und Säuglingen in einem Haushalt leben.
Zwei Influenza-Ausbrüche bisher
Bisher ist die Influenza weltweit nur wenig in Erscheinung getreten. Einen Ausbruch - so die Weltgesundheitsorganisation WHO - gab es vor kurzem in einem Pflegeheim in Kanada und auf einem Kreuzfahrtschiff Anfang Oktober auf der Fahrt zwischen New York und Montreal.

Ähnliche Berichte gibt es aus Hongkong. Eine geringe Influenza-Aktivität wurde aus Argentinien, Australien, Mexiko, der Ukraine, Großbritannien und den Vereinigten Staaten berichtet.
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USA: Impfstoffpreise steigen
Besorgt bis hysterisch reagierte man in den Vereinigten Staaten auf das Faktum, dass durch einen Produktionsausfall bei einem Hersteller in dieser Saison 40 bis 50 Millionen Vakzin-Dosen nicht geliefert werden konnten. Es kam zu überhöhten Preisen etc. Mit Österreich hat das nichts zu tun: Die Pharma-Unternehmen liefern vorher vereinbarte Mengen.
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Österreich: relativ geringe Impfungsrate
In Österreich war von Anfang der Saison an genug Impfstoff vorhanden. Im Jahr 2003 wurden etwas mehr als eine Million Vakzin-Dosen verkauft.

Mit 127 verkauften Dosen pro 1.000 Einwohnern und nur rund zehn Prozent Durchimpfungsgrad in der Gesamtbevölkerung liegt Österreich in internationalen Vergleichen ziemlich am Ende der Nationenliste (Industriestaaten).

Im Rahmen einer Influenza-Welle kommt es in Österreich zu rund 4.000 mehr Todesfällen als ohne die Erkrankung.
Neue sparsame Injektionsmethode
Um die derzeitige Impfstoff-Knappheit um umschiffen, verfielen US-Experten übrigens auf eher ungewöhnliche Prozeduren. Normalerweise wird das Influenza-Vakzin tief in einen Muskel injiziert.

Das verhindert lästige immunologische Nebenwirkungen. Zwei US-Forschergruppen aber haben untersucht, ob man die Dosierung auf etwa die Hälfte senken könnte, wenn man das Influenza-Vakzin nur flach in die Haut injiziert.

Die Ergebnisse der beiden Studien wurden vom New England Journal of Medicine (NEJM) bereits online veröffentlicht. Das Ergebnis: Bei etwa gleicher Wirksamkeit kam es zum Teil zu mehr Nebeneffekten.

Dafür könnte man notfalls eben mit einer gegebenen Menge Impfstoff mehr Menschen immunisieren. Virologe Heinz: "Diese Injektionsart macht eben mehr Nebenwirkungen."

[science.ORF.at/APA, 15.11.04]
->   Zur Original-Studie im NEJM
->   Das Stichwort Influenza im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010