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Trees for Life - Wiederaufforstung in der Mongolei  
  "Trees for life" ist der Titel einer Österreichischen Forschungsinitiative zur Vermehrung von Waldflächen in der Mongolei. In China laufen ähnliche Projekte bereits erfolgreich.  
In der Mongolei befindet sich das Vorhaben noch im Projektstadium.
Nur acht Prozent der Mongolei sind bewaldet
Mehr als eineinhalb Millionen Quadratkilometer ist die Mongolei groß, fast fünfmal so groß wie Deutschland. Doch nur mehr acht Prozent des Landes sind bewaldet. Etwa die Hälfte der Landesfläche wären für Bewaldung geeignet, sagt der Rektor der Universität für Bodenkultur in Wien, Hubert Dürrstein.

Raubbau, Brennholzbedarf für die rasch wachsenden Städte und Überweidung durch die Viehherden der Nomaden haben dem Wald zugesetzt, sagt Dürrstein. Insbesondere die wahllos alles abfressenden Ziegen hält Dürrstein für problematisch.
Kritischer Punkt: Akzeptanz bei der Bevölkerung
Die mongolische Regierung überlegt, für künftige Wiederaufforstungsgebiete Regelungen für die Beweidung zu treffen. Gerade das gilt aber als entscheidender Punkt, denn noch ist nicht geklärt, ob die Bevölkerung, insbesondere die Nomaden, solche Regelungen akzeptieren würden.

Diese Akzeptanz zu erreichen ist eine Voraussetzung für den Erfolg des Projekts "Trees for Life". Österreichische Wissenschaftler sollen dabei vor allem Know How über Pflanzenauswahl, und -züchtung sowie über die Wiederaufforstung selbst einbringen.
Vorhandener Genpool muss untersucht werden
Zunächst geht es darum, festzustellen, ob in der Mongolei selbst noch genügend Pflanzen-Erbmaterial von Bäumen vorhanden ist, die für die Wiederaufforstung in Frage kommen, also etwa Pappeln, Kiefern oder Lärchen.

Zweiter Schritt ist dann die Vermehrung dieser Pflanzen und schließlich müssen geeignete Aufforstungsflächen festgelegt werden.

Erst dann können die eigentlichen Aufforstungsprojekte beginnen.
Oberstes Ziel: die Erosion verhindern
Der Kampf gegen Bodenerosion durch Wind und Wasser ist wichtigstes Ziel des Projekts "Trees for Life". Darüber hinaus geht es auch um das nachhaltige Bereitstellen des Rohstoffes Holz, sagt Dürrstein.

Und schließlich könnte auch die erhöhte Attraktivität bewaldeter Landschaft auch dem Tourismus zugute kommen, sagt Dürrstein.

Dass das Vorhaben bisher nicht über das Projektstadium hinausgekommen ist, liegt daran, dass bisher die Geldgeber fehlen, so Dürrstein.

Franz Simbürger, Ö1-Wissenschaft, 16.11.04
 
 
 
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01.01.2010