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Forscher entdecken Gen für rasche Nikotin-Sucht  
  Das rasche Abgleiten in Nikotinabhängigkeit bei jungen Rauchern wird offenbar durch erbliche Veranlagung gefördert. In einer Studie unter Jugendlichen in Kanada stießen Forscher auf eine Art Sucht-Gen.  
Wie sie in der jüngsten Ausgabe der britischen Fachzeitschrift "Tobacco Control" berichten, beeinflusst das Gen mit dem wissenschaftlichen Kürzel CYP2A6 die Tabak-Abhängigkeit, weil es den Abbau des Nikotins durch Enzyme in der Leber steuert.
Gen-Varianten verändern Nikotin-Abbau
Einige Varianten dieses Gens sorgen den Angaben zufolge für eine verminderte Enzym-Produktion und damit zu einem langsameren Nikotin-Abbau.

Dies hat zur Folge, dass im Gehirn eine höhere Nikotin-Dosis ausgeschüttet wird - was beim Raucher angenehme Gefühle auslöst und damit die Abhängigkeit fördert.

Für die Forscherin Jennifer O'Loughlin von der McGill-Universität lässt sich durch diesen Befund erklären, warum einige Jugendliche sehr schnell die Übelkeit und die Schwindelgefühle überwinden, die durch Nikotin hervorgerufen werden.
Zusammenhang mit möglicher Sucht
In die Studie wurden 1.300 Jugendliche aus der kanadischen Provinz Quebec einbezogen, von denen 281 nach ihren Selbstauskünften bereits mit 13 Jahren als Raucher einzustufen waren.

Die Forscher entnahmen ihnen Blutproben und stellten darin die unterschiedlichen Gen-Varianten fest. Hatten die Jugendlichen die fraglichen CYP2A6-Varianten mit langsamer Enzym-Produktion, stieg die Wahrscheinlichkeit für eine Abhängigkeit fast um das Dreifache.

Eine Vergleichsstudie ergab, dass mehr als 90 der Untersuchten 30 Monate später tatsächlich abhängig geworden waren.

[science.ORF.at/APA/AFP, 24.11.04]
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01.01.2010