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Ärzte finden vermutlich Mittel gegen Tollwut  
  US-amerikanischen Ärzten ist es offenbar gelungen, Tollwut mit einer neuen Kombinationstherapie erfolgreich zu behandeln. Ob diese schädigende Nebenwirkungen aufweist, ist allerdings noch nicht bekannt.  
Die 15-jährige Jeanna Giese wurde im Kinderkrankenhaus von Wisconsin in ein künstliches Koma versetzt und erhielt gleichzeitig zwei spezielle Antibiotika, wie der Mediziner Rodney Willoughby am Dienstag mitteilte. Damit schien die tödliche Krankheit zunächst besiegt zu sein.
"Wettlauf gegen die Zeit gewonnen"
"Es war ein Wettlauf gegen die Zeit und Jeanna hat gewonnen", sagte Charles Rupprecht von der Tollwutabteilung des Zentrums für Gesundheitskontrolle in Atlanta.

Tollwut führt normalerweise immer zum Tode, sobald die ersten Symptome - Fieber, Bewusstlosigkeit, Angstzustände - auftreten. Bisher sind weltweit nur fünf Fälle bekannt, in denen Patienten überlebt haben. Diese wurden noch vor Ausbruch der Symptome mit einer Kombination von Impfstoffen behandelt.
Infektion durch Fledermausbiss
Das Mädchen infizierte sich am 12. September, als sie von einer Fledermaus gebissen wurde. Am 13. Oktober traten erstmals Symptome auf, zwei Tage später wurde die 15-Jährige ins Krankenhaus eingeliefert.

Da ihr kaum noch Überlebenschancen eingeräumt wurden, stimmten die Eltern einem Behandlungsexperiment zu, das selbst an Tieren noch nicht erprobt wurde. Ob das Mädchen bleibende Schäden am Nervensystem davongetragen hat, konnten die Ärzte nicht sagen.
Medikamentenkombination noch nicht bekannt
Die genaue Medikamentenkombination wurde vorerst nicht bekannt gegeben. Dem Mediziner Willoughby zufolge muss die Dosierung vermutlich verdoppelt werden, um generell als Behandlungsmethode gegen Tollwut wirksam zu sein.

[science.ORF.at/APA/AP, 24.11.04]
 
 
 
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01.01.2010