News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
NASA und Grazer Forscher untersuchen Atmosphäre  
  Die US-Raumfahrtbehörde NASA untersucht gemeinsam mit Grazer Wissenschaftlern die Auswirkungen von "Schwerewellen" genannten Luftströmungen auf die Hochatmosphäre.  
Auslöser von Schäfchenwolken
Schwerewellen verursachen wunderschöne Schäfchenwolken, beeinflussen aber auch die Abläufe in der Atmosphäre bis in große Höhen. Aber wie funktionieren Schwerewellen genau?

Und welchen Einfluss hat dies etwa auf das Wettergeschehen? Martin Friedrich vom Institut für Kommunikationsnetze und Satellitenkommunikation der TU Graz untersucht nun in Kooperation mit der NASA sowie schwedischen und norwegischen Kollegen dieses atmosphärische Phänomen.
Wie Schwerewellen entstehen
"Schwerewellen entstehen immer dann, wenn kalte und warme Luftschichten - beispielsweise entlang eines Gebirges - aneinander reiben und die Luftmassen sich dabei unterschiedlich schnell und in entgegen gesetzte Richtungen bewegen. Gut zu beobachten ist dies an bestimmten Schönwetterwolken, die sich - von den Schwerewellen ausgelöst - schlangenförmig und tänzelnd fortbewegen", erläutert der Wissenschaftler das vom FWF geförderte Projekt.
Skandinavischen Gebirgsrücken untersucht
"Der skandinavische Gebirgsrücken eignet sich besonders gut zum Studium von Schwerewellen, die entlang der Berge durch die vertikale 'Ablenkung' von Winden entstehen, die vom Nordmeer kommen. Sie beeinflussen damit - im Sommer und Winter unterschiedlich - das Temperatur- und Windgeschehen."
Forschungsraketen in der Hochatmosphäre
Um diese Auswirkungen messen zu können wurden sowohl im Winter als auch im Sommer je zwei Forschungsraketen von den Raketenbasen Andoya in Norwegen und Esrange in Schweden abgeschossen, um diverse Parameter der Hochatmosphäre zu messen.

Weiters wurden an den Starttagen je zehn kleine meteorologische Raketen geflogen, um die Atmosphäre - also Temperatur, Dichte und Winde - zwischen 40 und 85 km zu bestimmen.

Ein umfangreiches Netz von Bodenmessungen, die diesen beiden Raketenbasen angeschlossen sind, ergänzten ganz wesentlich die Daten der Raketen. Erste Ergebnisse bestätigen: "Die Schwerewellen lösen tatsächlich innerhalb weniger Stunden starke Wind- und Temperaturwechsel aus", resümiert Friedrich.

Eva-Maria Gruber, Universum Magazin, 30.11.04
->   The Upper Atmosphere Projects (TU Graz)
->   Wissenschaftsfonds (FWF)
->   Universum Magazin
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010