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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Saurer Regen in China "außer Kontrolle"  
  Die wachsende Luftverschmutzung durch das rasante Wirtschaftswachstum lässt in China immer mehr sauren Regen niedergehen. Trotz aller Bemühungen sei die Situation "außer Kontrolle".  
Dies sagte Wang Jian vom staatlichen Umweltamt nach Abschluss einer fünfjährigen Studie mit norwegischer Hilfe. Wie die Tageszeitung "China Daily" am Dienstag weiter berichtete, gehe über 265 chinesischen Städten saurer Regen nieder.
Jährlich 10 Milliarden Euro Schaden
Der wirtschaftliche Schaden wurde auf jährlich 110 Milliarden Yuan (10 Milliarden Euro) geschätzt, das sind zwei bis drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Der zunehmende Ausstoß von Salpetersäure und Schwefeldioxid verschlimmere die Lage, beklagten die Wissenschaftler.
Schwefeldioxid-Emissionen: Plus von zwölf Prozent
Die steigende Zahl der Autos, der wachsende Kohleverbrauch und ein übermäßiger Düngemitteleinsatz spielten eine zunehmend starke Rolle in der Verschmutzung des Landes unter anderem durch sauren Regen, sagte Tang Dagan, Direktor der Forschungsakademie für Umweltwissenschaften.

Im vergangenen Jahr sei mit 21 Millionen Tonnen zwölf Prozent mehr Schwefeldioxid im Vergleich zum Vorjahr ausgestoßen worden. Mit dem Anstieg des Kohleverbrauchs dürften nächstes Jahr weitere sechs Millionen Tonnen hinzukommen, schätzen die Wissenschafter. Sie forderten, alle Kraftwerke mit Filtern auszustatten.
Hauptgrund: Verbrennung von Kohle
Die wachsende Nachfrage nach Kohle, die in China mit einem Anteil von mehr als zwei Dritteln Hauptenergieträger ist, und die große Zahl kleiner Kraftwerke seien der wichtigste Grund für die rasche Zunahme des Schwefeldioxidausstoßes.

Nirgendwo auf der Welt wird so viel Kohle gefördert und verbraucht wie in China, dessen Kohle auch noch besonders schwefelhaltig ist.

[science.ORF.at/dpa, 30.11.04]
 
 
 
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01.01.2010