News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Leben .  Medizin und Gesundheit 
 
Intercell: Impfstoff gegen Japan-Enzephalitis  
  Das Wiener Biotech-Unternehmern Intercell will schon im Jahr 2007 mit einem neuen Impfstoff gegen die Japan-Enzephalitis auf den Markt kommen. Im kommenden Jahr wird eine große Zulassungsstudie beginnen.  
Letztere wird mit Unterstützung des US-Walter Reed Army Institute of Research erfolgen. Das nächste Produkt soll dann ein therapeutischer Hepatitis C-Impfstoff werden.
Hepatitis C: Weitere Phase-II-Tests nötig
Hier müssen allerdings weitere Phase-II-Tests zur Optimierung des Anwendungschemas etc. erfolgen, bis die Wirksamkeit in einer groß angelegten Phase-III-Studie geprüft werden kann, erklärten am Dienstagabend führende Unternehmensvertreter bei einem Hintergrundgespräch in Wien.
...
Gründer Gabain und Birnstiel
Das Unternehmen wurde unter anderem von dem Mikrobiologen Alexander von Gabain gegründet. Der ehemalige wissenschaftliche Leiter des Instituts für Molekulare Pathologie (IMP), Max Birnstiel, brachte in die Firma ein von ihm entwickeltes Poly-Arginin-Adjuvans ein, das die immunologische Wirkung von Impfstoff-Antigenen verstärken soll.
...
Know-how führte zu Hepatitis-C-Projekt
Auf der anderen Seite besitzt das Unternehmen Know-How, um jene Peptide aus den Antigenen von Krankheitserregern zu identifizieren, welche am ehesten eine schützende T-Zell-Immunantwort bewirken.

Daraus wurde das Projekt für einen therapeutisch wirkenden Hepatitis C-Impfstoff für Personen mit chronisch verlaufender derartiger Leberentzündung.
Zweiter Schwerpunkt: Japan-Enzephalitis
Doch vorgeschoben wurde - Intercell finanzierte sich bisher über vier Etappen (Seed, Stille Teilhaber sowie zwei weitere Runden unter Beteiligung von Risikokapital-Fonds wie MPM Capital, Apax, Nomura etc.) - die Weiterentwicklung eines neuen prophylaktischen Vakzins gegen die Japan-Enzephalitis.

Pro Jahr erkranken in Asien daran bis zu 50.000 Menschen. Die Virus-Infektion hat eine Sterblichkeitsrate von 25 Prozent.
Gute Ergebnisse in Phase-II-Studien
Der herkömmliche Impfstoff ist relativ nebenwirkungsreich und muss drei Mal injiziert werden. Gabain: "Wir haben im Jahr 2003 alle Rechte für ein solches Produkt von einer US-Firma gekauft."

Das Vakzin statt über Maus-Hirne in Zellkulturen hergestellt, muss nur noch zwei Mal angewendet werden und hat in Phase-II-Studien ausgezeichnete Ergebnisse gebracht.
Zulassungsstudie ab 2005
Ab Mitte kommenden Jahres soll die Zulassungsstudie mit 800 Probanden in Sachen Wirksamkeit und weiteren 3.000 (Sicherheit) beginnen.

Bei erreichter Marktzulassung - geplant für 2007 - soll das Vakzin dann einerseits vom US-Militär, andererseits von auf Reisekrankheiten spezialisierten Zentren, verwendet werden. Für Europa werden für den Vertrieb strategische Allianzen angepeilt.

[science.ORF.at/APA, 2.12.04]
->   Intercell
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Leben .  Medizin und Gesundheit 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010