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Bluthochdruck: Viele Fehler bei Selbstmessung  
  Bei der Selbstmessung des Blutdrucks passieren so viele Fehler, dass oft falsche Ergebnisse zustande kommen. Das ergab eine in der "Deutschen Medizinischen Wochenschrift" veröffentlichte Umfrage.  
Ruhepause unbekannt
Den Patienten sind Regeln, wie sie etwa die Deutsche Hochdruckliga aufgestellt hat, weitgehend unbekannt. Immerhin jeder zweite Hypertonie-Patient weiß demnach nicht, dass die Messung nach dreiminütiger Ruhe erfolgen soll, weil jede Anstrengung den Blutdruck kurzfristig steigert.
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Die Richtlinien der Deutschen Hochdruckliga umfassen sowohl Informationen zu den am Markt erhältlichen Messgeräten als auch konkrete Ratschläge etwa zum richtigen Anlegen der Manschette oder zur Interpretation der Ergebnisse.
->   Deutsche Hochdruckliga (Empfehlungen
unter "Patienteninformationen")
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Messung vor Medikamenteneinnahme
Nur ein Drittel der 500 Befragten kennt dem Bericht zufolge die Regel, dass die Messung vor der morgendlichen Einnahme der Medikamente erfolgen soll.

Dies sei wichtig, da hohe Morgenwerte ein besonderes Risiko seien und eine Veränderung der Medikation erforderten.

Zwei weitere Regeln besagen, dass der Wert immer am Arm mit dem höheren Blutdruck gemessen werden und sich der Messpunkt auf Höhe des Herzens befinden sollte. Letzteres sei vor allem bei Handgelenkgeräten wichtig. Nur jeweils 30 Prozent wussten das.
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Bluthochdruck (Hypertonie) ist eine krankhafte Steigerung des Drucks in den Arterien auf einen systolischen Wert von über 140 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) und eine diastolischen Wert über 90 mmHg.

Er wird häufig erst erkannt, wenn bereits Blutgefäße geschädigt wurden.
->   Mehr zum Thema Bluthochdruck in Wikipedia.de
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Manschettenbreite an Oberarmumfang anpassen
Nahezu unbekannt war auch die Regel, der zufolge die Manschettenbreite an den Umfang von Oberarm beziehungsweise Handgelenk anzupassen ist, da die Geräte sonst falsche Werte anzeigen.
Verantwortung bei Ärzten und Apothekern?
Der Facharzt Wolf-Dieter Patyna von der Kurpark-Klinik Bad Nauheim, in der die Umfrage durchgeführt worden war, macht auch Ärzte und Apotheker für die Informationsdefizite der Patienten verantwortlich.

Nur jeder vierte Betroffene werde von seinem Arzt in die Selbstmessung des Blutdrucks eingewiesen und nur jeder Zehnte erhalte vom Apotheker Bedienungshinweise.

[science.ORF.at/APA/AP, 3.12.04]
->   Deutsche Medizinische Wochenzeitschrift
Mehr zum Thema Bluthochdruck in science.ORF.at
->   Bluthochdruck: Unkenntnis bei den Betroffenen (11.5.04)
->   Nierenkrank: Bluthochdruck als stiller Killer (16.10.03
 
 
 
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01.01.2010