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USA: Mit Kulturpolitik Lateinamerika erobern  
  Kulturpolitik als eine Möglichkeit, um die Herzen einer Bevölkerung zu gewinnen: Dieser Strategie ist eine Wiener Historikerin anhand des US-Engagements in Südamerika während des Zweiten Weltkriegs nachgegangen.  
Ursula Prutsch untersuchte seit 2001 im Rahmen einer Hertha-Firnberg-Stelle am Institut für Geschichte die "Politik der guten Nachbarschaft" der USA - und wählte die gegensätzlichen Beispiele Brasilien und Argentinien.
Schwäche in Europa, Lateinamerika als neuer Markt
Mit dem Zweiten Weltkrieg wurden die Handelsbeziehungen der USA mit Europa geschwächt und man hielt Ausschau nach neuen Märkten.

Das Ziel: Lateinamerika. Hier erprobten die USA erstmals Einflussnahme durch strategische Kulturpolitik. Diese war im Zweiten Weltkrieg stark vom "Office of the Coordinator of Inter-American Affairs" (OIAA) geprägt.
Europa sollte intellektuell verdrängt werden
"Das große Ziel der USA war, Europa aus der westlichen Hemisphäre zu verdrängen, den Faschismus einzudämmen und sich Lateinamerika als neuen großen Markt zu eröffnen", schildert Ursula Prutsch.

"Daneben versuchten die USA, Europa intellektuell vom lateinamerikanischen Raum zu verdrängen, wo vor allem Frankreich in den Bereichen Mode, Film und Literatur als Referenzkultur eine große Rolle gespielt hat."
Schwierige Rolle der USA
Einfach war dieses Vorhaben nicht: "Die USA galten in Lateinamerika durch ihre Politik der kriegerischen Interventionen in Mittelamerika am Beginn des 20. Jahrhunderts als eine imperialistische, aggressive Nation.

Das negative Bild wurde durch Gangsterfilme und Chicago-Komödien des beginnenden 20. Jahrhunderts zusätzlich verstärkt.

Auf der anderen Seite waren viele Intellektuelle in Lateinamerika fasziniert vom Liberalismus und der Demokratie in den USA."
->   Mehr dazu in der "Online-Zeitung der Universität Wien"
 
 
 
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01.01.2010