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Schlüsselgene zur AIDS-Bekämpfung identifiziert  
  Die Anfälligkeit für das AIDS erregende HI-Virus liegt offenbar im menschlichen Erbgut begründet. Laut einem internationalen Forscherteam sind die Träger bestimmter Antigene besser gegen AIDS geschützt.  
Davon berichten die Wissenschaftler um Philip Goulder vom Nuffield Department of Clinical Medicine der Universität Oxford in "Nature".
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Die Studie "Dominant influence of HLA-B in mediating the potential co-evolution of HIV and HLA" ist in "Nature" (Bd. 432, S. 769, Ausgabe vom 9. Dezember 2004) erschienen.
->   Original-Abstract in "Nature"
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Verschiedene Varianten von Antigenen
Die Studie konzentriert sich auf die so genannten Histokompatibilitäts-Antigene oder "human leucocyte antigens" (HLA), bei denen es unter den B-Typen vier verschiedene Varianten gibt.

Zwei dieser Varianten machten die Träger AIDS-anfällig, die beiden anderen wirkten schützend. Die AIDS-Forschung hat bisher noch keinen Impfstoff entwickelt. Möglicherweise bieten die nun erforschten HLA-B-Typen dafür einen neuen Ansatz.
Identifizieren "Eindringlinge"
Die HLA-Gruppen sind im menschlichen Körper dafür zuständig, "Eindringlinge" zu identifizieren und das Immunsystem zu ihrer Zerstörung anzuregen.

Die Wissenschaftler untersuchten das Blut von 375 mit dem HI-Virus infizierten Frauen in Südafrika, die keine Medikamente bekamen, und analysierten die Proben auf ihr HLA-Profil.
Höhere Überlebenschance bei B-Variante
Frauen mit einer der beiden "schützenden" Varianten von HLA-B haben demnach höhere Überlebenschancen und übertragen den Virus in der Schwangerschaft seltener auf das Ungeborene als diejenigen mit den "zerstörungsanfälligen" Varianten.

Bestätigung vorangegangener Studien
In einer ähnlichen Untersuchung, die im Kaukasus vorgenommen wurde, war bereits festgestellt worden, dass Menschen mit bestimmten Varianten der HLA-B-Gruppe weniger Viren in ihrem Körper und eine höhere Rate an Immunzellen haben.
Impfstoff dringend gesucht
Gelänge es den Forschern, einen Menschen mit natürlicher HIV-Immunität zu finden, hätten sie ein Modell für den gesuchten Impfstoff.

Laut einer UN-Statistik sind weltwelt 39,4 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert oder leiden an AIDS, bisher starben 23 Millionen Menschen an den Folgen der Immunschwächekrankheit.

[science.ORF.at/APA/AFP, 9.12.04]
->   Nuffield Department of Clinical Medicine, Universität Oxford
->   UNAIDS
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01.01.2010