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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
WWF-Bilanz 2004: Warnung vor Klimawandel  
  Auch in Österreich ändert sich durch den vom Menschen verursachten Klimawandel der Jahreszyklus von Tieren und Pflanzen. Das stellt der World Wide Fund for Nature (WWF) in seiner Bilanz 2004 fest.  
"Erfolge" 2004: Fluss-Renaturierung, Bonner Konvention
Für eine Umweltorganisation fällt die Jahres-Bilanz des WWF auf den ersten Blick recht positiv aus: Etwa die Renaturierung der Wildfluss-Landschaft des Tiroler Lech oder dass Österreich als letzter EU-Staat der Bonner-Konvention zum Schutz der wandernden Wildtierarten beitreten will.

Von dieser grenzüberschreitenden Umwelt-Konvention könnten hierzulande beispielsweise Moorente, Braunbär, Großtrappe oder Seeadler profitieren.
Erderwärmung auch in Österreich messbar
Doch auf der anderen Seite kommt der WWF um die Warnung vor der Umweltzerstörung auch in seiner Jahresbilanz nicht herum. Geschäftsführer Günther Lutschinger im ORF-Radio:

"Die Erderwärmung in Österreich stieg um 1,8 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter - und ist damit höher als in anderen Regionen."
"Natürliche" Antwort auf Erderwärmung
Als "natürliche" Antwort auf die Klimaerwärmung habe sich der Jahreszyklus von zahlreichen Lebewesen verändert, so der WWF: Forsythien blühen zwei Wochen früher als vor 40 Jahren, der Wein reife ebenfalls zwei Wochen schneller.

Für Alpensalamander oder Alpenschneehuhn würden die Lebensräume kleiner, da die Waldgrenzen gipfelwärts rücken.
Sorge um heimische Flusslandschaften
Weiters sorgt sich die Umweltorganisation WWF in ihrer Jahresbilanz um die heimischen Flüsse. 90 Prozent seien zerstört, also begradigt, eingedämmt, durch Kraftwerke aufgestaut oder unter der Erde in Rohren gebändigt, so WWF-Geschäftsführer Lutschinger im Gespräch mit Radio Österreich 1.
Erfolgreiche Kooperation mit der Wirtschaft
Positiv hebt der WWF in seiner Jahresbilanz die stärkere Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Umweltorganisationen hervor - 51 Firmen holen sich Naturschutz-Beratung vom WWF.

Geschäftsführer Günther Lutschinger nennt als Beispiel einen österreichischen Papierhersteller, der Waldgebiete in Russland gemeinsam mit dem WWF nachhaltig bewirtschafte. Die 1,1 Millionen Hektar Wald in Russland beherbergen laut WWF die letzten großen zusammenhängenden Urwälder Europas. Die Größe entspreche übrigens einem Drittel der österreichischen Waldfläche.
Ausblick 2005: Kyoto und Klima
Und keine Bilanz ohne Ausblick: Im kommenden Februar tritt das Kyoto-Protokoll zur Reduktion der Treibhausgase in Kraft.

Der WWF will sich deshalb im Jahr 2005 noch stärker dem Thema Klima widmen.
Neue Geschäftsführerin ab Juli
Außerdem bekommt die Umweltorganisation WWF eine neue Geschäftsführerin. Ab Juli 2005 übernimmt die Linzerin Hildegard Aichberger die Geschäfte, da sich Günther Lutschinger nach acht Jahren in dieser Funktion zurückzieht.

Hildegard Aichberger ist nach einem Studium der Kulturtechnik und Wasserwirtschaft an der Wiener Universität für Bodenkultur Expertin für Abfallwirtschaft und verseuchte Altlasten.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft, 15.12.04
->   World Wide Fund for Nature
Mehr dazu in oesterreich.ORF.at:
->   WWF: 90 Prozent der heimischen Flüsse zerstört
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Das Salzburger Nachtstudio widmet sich am Mittwoch, den 26.1.05 (21:01 Uhr, Radio Österreich 1), dem Thema "Der ökologische Fußabdruck und die ökosoziale Marktwirtschaft".
->   Ö1
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01.01.2010