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Influenza-Pandemieplan: Rüsten gegen die Seuche  
  Der österreichische Influenza-Pandemieplan ist de facto fertig. Darin legt eine Expertengruppe für das Gesundheitsministerium fest, was im Falle einer Influenza-Epidemie durch neu entstandene Viren zu tun ist.  
Gleichzeitig wird die Bereitstellung und Verteilung von Influenza-Impfstoff - hoffentlich dann möglichst schnell verfügbar - und von Medikamenten geregelt.
12.000 Personen könnten sterben
Grafik: APA
Die Situation im Fall des Falles, von der die Planungen ausgehen: Bei einem solchen Seuchenzug könnten 25 Prozent der Österreicher krank werden, 12.000 sterben.

Die Zahl der Toten würde etwas das Dreifache einer "normalen" Influenza-Welle betragen. Der Generaldirektor für die Öffentliche Gesundheit, Hubert Hrabcik: "Diese Zahlen gelten aber nur für den Fall, dass wir nichts tun."

Überdies müssten 0,7 Prozent der Österreicher - 56.000 Personen - in diesem Worst Case-Szenario während der Epidemie im Spital aufgenommen werden. Das wären mehr Menschen als Österreich Akut-Spitalsbetten (rund 50.000) aufweist.

Allerdings würde sich deren Hospitalisierung über einige Wochen hinweg verteilen und müsste möglichst kurz gehalten werden.
Finanzierung noch offen
In Österreich wurde die Influenza-Pandemie-Planung schon vor Jahren von dem Wiener Sozialmediziner Michael Kunze propagiert.

In den vergangenen Jahren tagten dann Expertenrunden, welche ein Manual erarbeiteten. Noch im Dezember ist die Fertigstellung geplant.

Kunze: "Dann muss allerdings noch die Finanzierung ausverhandelt werden." Hier könnten Bund, Länder und eventuell auch die Krankenversicherungen - nach dem Modell der "Kinderimpfungen" - eine Regelung treffen.
WHO und EU forcieren Pandemiepläne
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die EU haben jedenfalls seit 1999 die Erstellung nationaler Pandemiepläne empfohlen.

"Ziel eines nationalen Pandemieplanes muss es sein, einen klaren Handlungsalgorithmus mit eindeutig definierten Kompetenzen festzulegen, um im Anlassfall effizient und ohne Verzögerung auf die Krisensituation reagieren zu können", hieß es in einem Entwurf des österreichischen Pandemieplans.

Die Rahmenplanung soll allerdings durch eine Detailplanung der einzelnen Bundesländer ergänzt werden.

[science.ORF.at/APA, 17.12.04]
->   Bundesministerium für Gesundheit und Frauen
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01.01.2010