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Schmerzpatienten zum Teil nur mangelhaft betreut  
  In Österreich gibt es rund 1,5 Millionen Schmerzpatienten. Laut Erhebungen wurden rund 200.000 Menschen bisher nicht adäquat therapiert. Auf diesen Umstand machte jetzt die 2004 gegründete 'Aktion 200.000' aufmerksam.  
Die Plattform von Ärzten, Apothekern und Betroffenen will deshalb im kommenden Jahr ihre Informationskampagne zum Thema Schmerz und Schmerztherapie verstärken, hieß es am Montag in einer Aussendung.
Plädoyer für mehr Lebensqualität
Umfragen haben ergeben, dass ein Großteil der Menschen mit chronischen Schmerzen nicht optimal versorgt ist.

Deshalb gelte es - so die Proponenten - einerseits Patienten die Möglichkeit für mehr Lebensqualität vor Augen zu führen, andererseits sollte durch die Bereitstellung von Informations- und Hilfsmitteln die angemessene Schmerztherapie unterstützt werden.
15.000 nutzten Hotline
Die bisherigen Aktivitäten dürften sich gelohnt haben. Die Organisation in der Aussendung: "Via Hotline forderten ca. 15.000 Schmerzgeplagte Informationen an und konnten mit dem mitgelieferten Schmerzlineal und Schmerztagebuch konkrete Angaben über Intensität und Dauer des Schmerzes machen und diese dem behandelnden Arzt mitteilen."
->   "Aktion 200.000"
Aktion "Schmerzkurve" in Krankenhäusern
Daneben gab es auch neue Akzente in Spitälern. Unter der Leitung des Klagenfurter Spezialisten Rudolf Likar wurde in Krankenhäusern eine Aktion "Schmerzkurve" gestartet. Die standardisierte Schmerzbefragung des Patienten, sowie die dazugehörende Dokumentation im Rahmen der täglichen Befundung sollen wertvolle Hinweise für die Schmerztherapie liefern.

Die Konsequenz: Weitere Krankenhäuser folgten dem Beispiel des LKH Klagenfurt und dokumentieren für Arzt und Patient den Schmerz täglich.
Nur 17 Prozent verwenden Opioide
Allerdings bleibt laut der "Aktion 200.000" viel zu tun, da weiterhin in vielen Fällen Schmerzzustände tabuisiert werden. Auch die vielfältig zur Verfügung stehenden Wege zur Therapierung von chronischen Schmerzen müssen weiterhin kommuniziert werden.

Immerhin zeigten Erhebungen beispielsweise, dass gerade die potentesten Schmerzmittel - die Opioide - nur von 17 Prozent der Bevölkerung der Gruppe der bei vielen Fällen von schweren chronischen Schmerzen verwendbaren Analgetika zugerechnet werden.

[science.ORF.at/APA, 20.12.04]
->   science.ORF.at-Archiv zum Thema Schmerz
 
 
 
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01.01.2010