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Weihnachten verringert Todesrate nicht  
  Können Todkranke durch pure Willenskraft "noch einmal Weihnachten erleben"? Die Antwort von Biostatistikern lautet: Nein. Die Todesrate vor und nach Festtagen unterscheidet sich nicht signifikant.  
Zu diesem Schluss kommen Donn Young und Erinn Hade vom Krebszentrum der Ohio State University in der aktuellen Ausgabe des "Journal of the American Medical Association" (JAMA).

Er steht im Widerspruch zu früheren Studien und zur verbreiteten Meinung, wonach todkranke Menschen noch einmal einen Festtag erleben wollen, um dann "glücklicher" zu sterben.
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Die Studie "Holidays, Birthdays, and Postponement of Cancer Death" ist im "JAMA" (Bd. 292, S. 3012, Ausgabe vom 22. Dezember 2004) erschienen.
->   Original-Abstract im "JAMA"
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1,2 Millionen Todesfälle analysiert
Die Biostatistiker Donn Young und Erinn Hade haben 1,2 Millionen Todesfälle zwischen 1989 und 2000 analysiert, darunter 300.000, die auf Krebs zurückzuführen waren.
Winter - die tödlichste Jahreszeit
Die Sterblichkeit insgesamt - gleichgültig ob in Folge von Krebs oder aufgrund anderer Umstände - folgt den Jahreszeiten. Die geringste Anzahl an Todesfällen gibt es im Sommer, die größte drei Wochen nach Weihnachten.

Dieser mit den niedrigeren Temperaturen zu erklärende Verlauf sei länger bekannt, schreiben die Forscher.
Tod kümmert sich nicht um Weihnachten, Geburtstag u.ä.
Bei den Krebstoten haben die Statistiker dann drei außergewöhnliche Tage gewählt und ihre Auswirkungen untersucht: Weihnachten, Geburtstag und das in den USA sehr wichtige Thanksgiving.

Dabei fanden sie keine signifikanten Unterschiede bei den Todesfällen vor oder nach diesen Festtagen.
Keine bedeutenden Zusammenhänge
Zwar habe es laut Young und Hade Beweise gegeben, dass männliche Afroamerikaner vor Thanksgiving und weiße Amerikanerinnen vor ihrem Geburtstag statistisch häufiger sterben.

Eine Bedeutung wollten sie diesen Zusammenhängen aber nicht geben - dabei handle es sich um "Daten-Junk" der Statistik.

[science.ORF.at, 22.12.04]
->   Ohio State University Comprehensive Cancer Center
 
 
 
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01.01.2010