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Asteroid für "Stille Nacht"-Schöpfer  
  Ein Asteroid wurde nun nach den Schöpfern des weltbekannten österreichischen Weihnachtsliedes "Stille Nacht" benannt. Er bekam den Namen Mohr-Gruber und trägt damit die Familiennamen des Liedtexters, Joseph Mohr, und des Komponisten, Franz Xaver Gruber.  
Erstmals gesichtet wurde der Asteroid von Freimut Börngen, Astronom an der Sternwarte Tautenburg bei Jena, im Jänner 1989.

Börngen war auf der Suche nach pekuliaren Galaxien, die beim Zusammenstoss zweier Galaxien entstehen, als ihm der Himmelkörper auffiel.
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Ein Artikel dazu erschien in "Blätter der Stille Nacht Gesellschaft" (42, Dezember 2004) unter dem Titel "Mohr und Gruber am Himmel geehrt".
->   Stille Nacht Gesellschaft
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Asteroid Nummer 65.675
Nach 115 weiteren Beobachtungen galt die Bahn des Asteroiden als gesichert und er erhielt im Jahr 2003 vom Minor Planet Center in den USA die Nummer 65.675. Nun durfte der Entdecker den Namen vergeben.
->   Minor Planet Center
Aussehen einer Kartoffel
Bild: Stille Nacht Gesellschaft/Tourismusverband Oberndorf
Franz Xaver Gruber, 1787-1863
Der Durchmesser des Asteroiden beträgt zirka 5,7 km. Dies entspricht einer Oberfläche von etwa 100 Quadratkilometern. Eine mittlere Großstadt hätte also durchaus Platz auf ihm.

Verschiedene Sonden flogen in den letzten Jahren nahe an Asteroiden vorbei.

Die zur Erde gefunkten Bilder zeigten meist unregelmäßig geformte Gesteinsbrocken mit Senken und Erhebungen, etwa in Kartoffelform.
Krater nach Einschlägen anderer Himmelskörper
 
Bild: NASA

Deren Oberflächen waren mit größeren und vielen kleinen Einschlagkratern übersät. Diese entstehen beim Zusammenstoß mit anderen Himmelskörpern. Ähnlich dürfte auch Mohr-Gruber aussehen.

Im Bild zu sehen: der Asteroid Eros, auf dem die Raumsonde Near Shoemaker im Jänner 2001 landete - ein bisher einzigartiger Vorgang in der Geschichte. Messungen mit Hilfe eines Gammastrahlen-Spektrometers deuteten darauf hin, dass es sich bei Eros um einen Planetesimalen - Material für die Bildung von Planeten - handelt.
->   Eros: Uralter Zeuge unseres Sonnensystems (28.2.01)
Zu lichtschwach für Astro-Amateure
Mit Ferngläsern oder Amateurteleskopen kann man den Asteroiden "Mohr-Gruber" nicht entdecken, da er zu lichtschwach ist. Er umkreist die Sonne am äußeren Rand des Asteroidengürtels, der sich zwischen Mars und Jupiter befindet.

Seine mittlere Entfernung von der Sonne beträgt 478 Millionen Kilometer, das ist die 3.186-fache Entfernung Erde-Sonne. Ein Umlauf um die Sonne dauert 5,69 Jahre.

Manfred Fischer, freier Wissenschaftsjournalist, 22.12.04
->   Weitere Informationen zu Asteroiden (Wikipedia)
->   Thüringer Landessternwarte Tautenburg bei Jena
Weitere Artikel zum Thema Asteroiden in science.ORF.at:
->   Asteroid nicht schuld am Dinosauriersterben? (12.10.04)
->   Tau Ceti im Dauerbeschuss von Asteroiden (30.6.04)
->   Asteroid extrem nah an Erde vorbeigeflogen (19.3.04)
 
 
 
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01.01.2010