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Seebeben: Erdrotationsbeschleunigung realistisch  
  Die Erde könnte sich aufgrund des Seebeben in Südasien nun ein wenig schneller drehen, mutmaßt die US-Raumfahrtbehörde NASA. Ein österreichischer Experte hält das ebenfalls für durchaus möglich.  
Auf Grund der bei dem Beben bewegten Erdmasse hat ein Geophysiker der NASA errechnet, dass sich die Erde um drei Millionstel Sekunden pro Umdrehung schneller drehen könnte als vor der Verschiebung der tektonischen Platten.
->   Seebeben verschob Erdplatten um 30 Meter (29.12.04)
Überlegung nachvollziehbar
Die Überlegung hält Reinhold Steinacker, Vorstand des Instituts für Meteorologie und Geophysik der Universität Wien, für nachvollziehbar und erklärt im ORF-Radio:

"Wenn sich ein Teil der Masse näher zur Rotationsachse bewegt, dann hätten wir einen ähnlichen Effekt wie bei einer Pirouetten-Tänzerin - die ja die Arme zum Körper bringt und damit die Rotation erhöht. Das gleiche passiert bei der Erde - nur in einem minimalen Ausmaß. Die Unterschiede sind nicht wahrnehmbar, sondern nur durch hochpräzise Messungen über einen längeren Zeitraum nachweisbar."
Berechnungen statt Beobachtungen
Die Theorie der NASA fußt allerdings nicht auf Beobachtungen, sondern auf Berechnungen. Damit die Theorie aufgeht, müsste sich eine Erdplatte nach unten, also Richtung Erdmittelpunkt, verschoben haben und es dürfte sich keine andere Platte quasi als Ausgleich nach oben gewölbt haben, betont Steinacker.

Nachrichtenagenturen berichten allerdings von Wissenschaftlern, die von einer Aufwölbung im Seeboden von bis zu zehn Metern Höhe und 1.200 Kilometer Länge ausgehen.
Keine kurzfristigen Auswirkungen
Kurzfristig hätte die allfällig schnellere Rotation keine Auswirkung, in Jahr-Millionen schon: dreht sich die Erde schneller, verändert sich die Länge der einzelnen Tage und damit das Klima: z.B. höhere Mittagstemperaturen, tiefere Nachttemperaturen, meint Steinacker.
Fixsterne geben Aufschluss
Ob sich die Erde nun tatsächlich um drei Millionstel Sekunden pro Vollrotation schneller dreht, sei in wenigen Wochen anhand der Lage der Fixsterne nachweisbar. Anhand der Armbanduhr allerdings erst in 10.000 Jahren und dann nur in der Einheit von einer Sekunde.
Erdrotation schwankt auch jahreszeitlich
Übrigens ist die Erdrotation nie konstant, so Reinhold Steinacker: Z.B. drehe sich die Erde durch die Schneedecke im Winter schneller - allerdings nicht wahrnehmbar.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft, 30.12.04
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01.01.2010