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Nach Erstsemestrigen-Rekord: Fällt freier Uni-Zugang?  
  Im derzeit laufenden Wintersemester 2004/05 gibt es an den österreichischen Unis erneut einen Rekord: Exakt 32.183 Erstzugelassene wurden registriert - so viele wie nie zuvor. Nachdem die Rektoren angesichts wachsender Hörerzahlen schon vor Weihnachten eine Einschränkung des freien Hochschulzugangs gefordert haben, verlangt Bildungsministerin Gehrer (ÖVP) von ihnen nun konkrete Vorschläge.  
Insgesamt über 210.000 Studierende
Grafik: APA, Quelle: BMBWK
Der bisherige Rekordwert stammte aus dem Vorjahr, als sich 31.950 Personen erstmals eingeschrieben hatten. Die Zahl der Studienanfänger ist im Wintersemester gegenüber dem Studienjahr davor damit um 0,7 Prozent gestiegen.

Insgesamt ist die Zahl der Studenten an den 22 österreichischen Unis auf 210.551 angewachsen, das ist ein Plus von rund 4.500 (plus 2,2 Prozent), wie aus den am Dienstag veröffentlichten endgültigen Studentenzahlen des Bildungsministeriums hervorgeht.
Relativ höchster Zuwachs: Kunstuni Linz und Donau-Uni
Grafik: APA, Quelle: BMBWK
Den prozentuell höchsten Zuwachs bei den Studienanfängern verzeichneten die Kunstuni Linz (plus 31 Prozent) und die Donau-Universität Krems (plus 28 Prozent) sowie die Universität für Bodenkultur (plus zwölf Prozent) und die Veterinärmedizinische Universität (plus elf Prozent).

Die größte Universität des Landes, die Uni Wien, stagnierte. Größere Rückgänge mussten das Mozarteum Salzburg (minus 25 Prozent), die Akademie der bildenden Künste Wien (minus 14 Prozent), die Musikuni Graz (minus 13 Prozent) sowie die Wirtschaftsuniversität Wien (minus acht Prozent) hinnehmen.

Mit dem Vorjahr nicht vergleichen lassen sich die Erstsemestrigen-Zahlen der erstmals eigenständigen Medizinuniversitäten.
Bereits 56 Prozent der Erstsemestrigen sind Frauen
Der Frauenanteil an den Unis ist weiter am Wachsen: Im Wintersemester 2004/05 betrug er 53,1 Prozent (2003/04: 52,9 Prozent), bei den Erstsemestrigen beträgt er sogar 56,1 Prozent.
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Auch FHs wachsen kräftig
An den Fachhochschulen (FH) studieren heuer 23.480 Personen und damit um etwa 3.000 mehr als im Vorjahr. Der Frauenanteil des im Vergleich zu den Unis stärker technikorientierten FH-Bereichs liegt bei 40 Prozent.
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Uni-Zugang: Gehrer will von Rektoren konkrete Vorschläge
Konkrete Vorschläge fordert Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) von den Rektoren zu deren vor Weihnachten erhobener Forderung nach einer Einschränkung des freien Hochschulzugangs auf das Bakkalaureat-Studium.

"Die Zeit des nur Forderns ist vorbei", so Gehrer am Dienstag gegenüber der APA. Darüber hinaus dürfe man nicht alle Universitäten über einen Kamm scheren.

In den Naturwissenschaften, der Technik und der Mathematik etwa "täten uns ein paar Studenten mehr gut", so Gehrer.
Rektoren: Master-Studenten selber aussuchen
Die Rektoren hatten verlangt, dass die Universitäten nach der Umstellung auf das dreigliedrige Studiensystem (Bakkalaureat - Master - Doktorat) ihre Studenten ab den Master-Studiengängen nach fachlichen Qualifikationen selbst aussuchen dürfen.

Für das Bakkalaureat-Studium hingegen solle der freie Hochschulzugang aufrechterhalten werden.
->   Rektoren wollen Master-Studenten aussuchen (17.12.04)
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Grund: Erwartetes Urteil des EuGH
Begründet hatten sie dies mit dem im kommenden Jahr zu erwartenden Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) über Zugangsbeschränkungen für ausländische Studierende an den österreichischen Unis, die nach ihrer Ansicht fallen werden. Damit könnten die heimischen Unis in bestimmten Studienrichtungen gestürmt werden.
->   EuGH entscheidet über Zugang zu Österreichs Unis (15.12.04)
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Jede Uni soll eigene Vorschläge machen
Gehrer verlangt von den Rektoren speziell auf die einzelnen Studienrichtungen abgestimmte Vorschläge. Was für die eine Studienrichtung klug sei, wäre für die andere nicht geeignet. Jede Universität solle daher einen eigenen Vorschlag erarbeiten.

[science.ORF.at/APA, 4.1.05]
->   Bildungsministerium
 
 
 
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01.01.2010