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Spielcomputer für wissenschaftliche Berechnungen  
  Dass Spielcomputer auch zu höchsten wissenschaftlichen Leistungen fähig sind, hat die Uni Linz nachgewiesen. Es gelang, Konsolen so einzusetzen, dass damit komplexe Berechnungen angestellt werden können.  
Der Vorteil dieses am Montag veröffentlichten Forschungsergebnisses: Die Kosten für diese Hardware betragen nur einen Bruchteil von ebenso leistungsfähigen Personalcomputern.
Cluster aus acht Konsolen
Ein Team um Universitätsprofessor Jens Volkert vom Institut für Graphische und Parallele Datenverarbeitung (GUP) hat acht herkömmliche Spielkonsolen zu einem Rechencluster zusammengeschaltet, der nun in Summe maximal die achtfache Rechenleistung liefert.
Parallele Verarbeitung von Daten
Die Prozessoren der Spielcomputer eignen sich besonders gut zur parallelen Verarbeitung von Daten und zur Anzeige der Ergebnisse in Graphiken. Damit ist die Lösung von verschiedenen wissenschaftlichen Aufgabenstellungen möglich, beispielsweise die Berechnung von Luftströmungen in der Meteorologie.

Auch die Simulation von Explosionen in Behältern wurde bereits durchgeführt. Ebenso sind Anwendungen in der Astronomie oder in der Physik - etwa zur Berechnungen der Bewegungen von Atomen - denkbar.
Keine Angaben über Rechenleistungen
Dass die Spielcomputer zu wissenschaftlichen Rechenleistungen fähig sind, ist für die Fachleute der Linzer Uni nicht überraschend, denn es war davon auszugehen, dass sie leistungsfähige Prozessoren enthalten.

Doch deren Hersteller haben die Chips nicht für diesen Einsatzzweck vorgesehen und sich deshalb auch nicht weiter damit befasst. Daher gibt es laut APA auch keine Angaben über die möglichen Rechenleistungen.
Finanziell attraktive Alternative zu PCs?
Doch der nunmehr vom GUP erbrachte Nachweis hat einen wichtigen wirtschaftlichen Hintergrund: "Die Verwendung von Spielkonsolen für das wissenschaftliche Rechnen ist deshalb so interessant, weil die Geräte in vielen Aspekten leistungsfähiger sind, als die heute üblichen Personalcomputer, gleichzeitig liefern sie die Rechenleistung zu einem wesentlich günstigeren Preis, wodurch sie in Zeiten allgemeiner Budgetknappheit eine attraktive Alternative darstellen", macht Volkert aufmerksam.

[science.ORF.at/APA, 10.1.05]
->   Institut für Graphische und Parallele Datenverarbeitung (GUP)
 
 
 
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01.01.2010