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Bewegungsfähigkeit für Nanoroboter  
  Einem Chemikerteam aus den USA ist ein wichtiger Schritt zur Herstellung funktionsfähiger Nanoroboter gelungen. Durch eine neue Methode können sich die winzigen Objekte wie gewünscht bewegen.  
Lösung für Energie-Aufnahme gefunden
Die Hoffnungen in Nanoroboter sind groß: Sie könnten Sensoren schneller und effektiver machen oder sich auch als Transportmittel für Medikamente in den Körper eigenen. Ein Problem bisher war aber, dass sie sich nicht bewegten.

Nun hat der US-amerikanische Chemiker Ayusman Sen von der Pennsylvania State University eine Lösung für dieses Problem gefunden - und bei einer internationalen Tagung im deutschen Marburg präsentiert.

Er lässt seine Nano-Objekte in einer Substanz schwimmen, aus der sie Energie aufnehmen und in Bewegung umwandeln. Abgeschaut hat er sich das Modell von der Natur.
Wasserstoffperoxid als Treibstoff
Die künstlichen Nanoroboter arbeiten gleich wie Bakterien , Geißeltierchen oder Samenzellen. Sie schwimmen in einer Nahrungs- oder Treibstofflösung und verwenden sie, um ihre Bewegung zu katalysieren.

Als Treibstoff verwendet Ayusman Sen Wasserstoffperoxid - einen völlig ungefährlichen Stoff, der zum Bleichen und Desinfizieren verwendet wird und zum Beispiel auch in Zahnpasten enthalten ist. Bei der Wasserstoffperoxid-Reaktion entsteht Sauerstoff. Es ist also eine sehr sichere Reaktion.
Sensoren könnten deutlich verbessert werden
Nanoroboter könnten die Qualität bisheriger Sensoren bedeutend verbessern. Sie würden schneller und effektiver arbeiten.
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Alle zurzeit auf dem Markt befindlichen Sensoren funktionieren folgendermaßen: Um zum Beispiel Viren oder toxische Substanzen zu entdecken, hat man einen fix verankerten Sensor. Die Viren oder Giftstoffe müssen sich zuerst zum Sensor hin verteilen, bevor er sie entdecken kann. Bei der neuen Entwicklung wäre der Sensor aktiv, er würde nach den Viren oder Chemikalien suchen, denn er bewegt sich ja.
->   Mehr zu Sensoren bei Wikipedia.de
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Medikamente könnten in Körper gebracht werden
Mit Nanorobotern könnte man auch Medikamente in den Körper einbringen. Als Treibstoff könnte da Glukose dienen, ein auch in der Blutbahn vorhandener Stoff.

Ayusman Sen hat auch bereits einen Weg gefunden, die Glukose an die Nanoroboter anzuheften.

Maria Mayer, Ö1 Wissenschaft, 19.1.05
->   Website von Ayusman Sen (Pennsylvania State University)
->   Mehr zum Stichwort "Nano" im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010