News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Kosmos 
 
Forscher fanden Belege für Vulkanismus auf Titan  
  Europäische und US-amerikanische Forscher haben nach der Landung der Raumsonde "Huygens" Belege für die Existenz von Vulkanen auf dem Saturnmond Titan gefunden.  
Wie die europäische Raumfahrtagentur ESA in Paris mitteilte, spucken die Titan-Vulkane aber keine Lava, sondern eine Mischung aus Wassereis und Ammoniak. Viele geophysikalische Prozesse ähnelten denen auf der Erde.
Wetter und Geologie ähneln jenen auf der Erde
Bild: Steven Hobbs/NASA
Artwork der Titan-Oberfläche
"Wir besitzen nun den Schlüssel, um zu verstehen, was die Landschaft des Titan formt", sagte Martin Tomasko von der Universität von Arizona: "Die geologischen Daten über Niederschlag, Erosion und flussähnliche Aktivitäten sagen uns, dass die physikalischen Prozesse, die den Titan gestalten, weitgehend die gleichen sind wie auf der Erde."

Vor allem Wetter und Geologie seien dem Geschehen auf der Erde sehr ähnlich.
...
"Huygens" landete am 14. Jänner
Die Raumsonde "Huygens" war am 14. Jänner nach einer mehr als siebenjährigen Reise auf dem Saturnmond Titan gelandet. Die während und kurz nach der Landung gesammelten Daten wurden über das Mutterschiff, die US-Raumsonde "Cassini", zur Erde gefunkt. Es war die erste Landung auf Titan, der als einziger Mond in unserem Sonnensystem über eine Atmosphäre verfügt.
->   Titan in Ton und Bild (17.1.01)
...
Flüsse führen Methan
 
Bild: ESA/NASA/JPL/University of Arizona

Kleine Bäche mündeten in Flüsse, die wiederum in große Seen flössen, erklärte die ESA. Diese verfügten über Untiefen und Inseln. Allerdings fließe in den Flüssen auf Titan kein Wasser, sondern flüssiges Methan.

Auf dem Saturnmond herrschen Temperaturen unter minus 170 Grad. Die Flüsse und Seen auf Titan erschienen derzeit ausgetrocknet, doch habe es offenbar vor nicht allzu langer Zeit geregnet.

Bild oben: Wassereis und Methanquellen am Titan.
Oberfläche gleicht lockerem Sand
Die Oberfläche des Titan habe offenbar die Konsistenz von lockerem Sand, erklärte die europäische Raumfahrtagentur. Möglicherweise sei der Boden durch wiederkehrende Methan-Regenfälle aufgeweicht.

Dunkle Partien der Oberfläche deuteten die Forscher als Ablagerungen von Kohlenwasserstoffpartikeln. Diese seien offenbar aus der Atmosphäre herab geregnet und hätten sich in den Flusstälern abgelagert.

"Wir sind außerordentlich erfreut über diese Ergebnisse", sagte Jean-Pierre Lebreton, Chef der "Huygens"-Mission: "Dies ist aber nur der Anfang." Die von der ESA-Raumsonde übermittelten Daten würden die Wissenschaftler noch auf Jahre beschäftigen.

[science.ORF.at/APA/AP, 21.1.05]
->   Cassini-Huygens-Website der ESA
->   Cassini-Huygens-Website der NASA
->   Das Stichwort Huygens im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Kosmos 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010