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Neu entdecktes Hormon lässt Blutdruck steigen  
  Forscher der Berliner Charite haben ein neues Hormon entdeckt, das die Blutgefäße verengen kann. Möglicherweise kamen sie damit einer Ursache für krankhaften Bluthochdruck auf die Spur.  
Wie die Universitätsklinik am Montag mitteilte, berichten die Forscher Joachim Jankowski und Vera Jankowski in der neuen Ausgabe der Fachzeitschrift "Nature Medicine" über ihre Erkenntnisse.
Blutgefäßwand stellt Hormon her
Bei dem Hormon handelt es sich um das Nukleotid Uridin-Adenosin-Tetraphosphat (kurz: Up4A). Eine Arbeitsgruppe um das Forscherehepaar Jankowksi fand heraus, dass Up4A von den inneren Zellen der Blutgefäßwand produziert und ins Blut abgegeben wird, wo es auf die Muskelzellen der Gefäßwand einwirkt.

Diese ziehen sich zusammen und lösen damit eine Engstellung der Gefäßwände aus, wodurch der Blutdruck ansteigt, wie die Charite erklärte.
Substanz erhöht Blutdruck um 30 Prozent
Bei Versuchsratten, denen Up4A gespritzt wurde, habe sich der Blutdruck über längere Zeit um 30 Prozent erhöht, berichtete der Biochemiker Jankowski. "Möglicherweise ist das Hormon eine Ursache für krankhaften Bluthochdruck", vermutete Walter Zidek, Direktor der Medizinischen Klinik IV am Campus Benjamin Franklin.

In klinischen Studien soll nun untersucht werden, ob die Hormonkonzentration bei Bluthochdruckpatienten krankhaft erhöht ist. Zugleich wollten die Forscher ein Gegenspieler-Hormon entwickeln, dass die Gefäßengstellung wieder aufheben könne, hieß es.

[science.ORF.at/APA/AP, 25.10.05]
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01.01.2010