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Reform der Boltzmann-Gesellschaft abgeschlossen  
  Der Relaunch der Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft (LBG) ist abgeschlossen. Die Gesamtzahl der Boltzmann-Institute verringert sich von 135 auf 28, sechs davon sind im Zuge einer Ausschreibung neu geschaffene Einrichtungen.  
Dies gab LBG-Präsident Christian Konrad am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien bekannt.
Aus klein mach groß
Ziel der Reform sei es gewesen, aus einer kleinteilig konstruierten Forschungsplattform eine Forschungsgesellschaft internationalen Zuschnitts zu schaffen, erklärte Konrad.

Bei rund 60 Boltzmann-Instituten hat sich die LBG selbst auf Grund der vorhandenen Gegebenheiten - keine Mitarbeiter, kein wissenschaftlicher Output, schon pensionierte Institutsleiter etc. - gegen eine Weiterführung entschieden. Die weiteren 75 Institute wurden einer internationalen Evaluierung unterzogen.
15 "alte" Institute entsprechen neuen Richtlinien ...
Dabei zeigte sich, dass 15 Institute über ein so hohes Potenzial verfügen, dass sie den neuen Richtlinien der LBG entsprechen - sie können ihre Arbeit weiterführen. Welche Institute das sind, will die LBG derzeit noch nicht bekannt geben.
... sieben Cluster werden gebildet
28 Institute sollen sich zu sieben größeren Forschungseinheiten (Cluster) zusammenschließen, ein Prozess, der laut Konrad bis etwa Mitte des Jahres abgeschlossen sein soll. Insgesamt 92 Institute laufen mit Ende des Jahres 2005 aus.
Sechs neue Institute
Die neuen Institute wurden von einer international besetzten Jury unter Vorsitz des Ex-Rektors der Universität für Bodenkultur, Leopold März, ausgewählt. Dabei handelt es sich um die Boltzmann-Institute für digitale Kultur und Medienwissenschaften in Linz, für Geschichte und Theorie der Biographie, für Evaluation medizinischer Interventionen, für Funktionelle Genomik, für Krebsforschung sowie das "Boltzmann-Institut Europäisches Geschichtslabor: Demokratie und Medien-Studien" (alle Wien).
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European History Lab: Democracy and Media Studies
Der Historiker Oliver Rathkolb leitet das neue Boltzmann Institut zu " Democracy and Media Studies" - in einem Gastbeitrag stellt er es in science.ORF.at vor.
->   Oliver Rathkolb: Das neue Institut
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Auf sieben Jahre befristet
Diese neuen Institute seien zeitlich auf sieben Jahre befristet, sollen über zehn bis 15 Mitarbeiter sowie einen wissenschaftlichen Leiter verfügen und auch enger mit der Wirtschaft zusammenarbeiten als bisher, betonte Konrad.

Ihr Budget wird zu 60 Prozent von der öffentlichen Hand abgedeckt, den Rest müssen die Institute selbst aufbringen, u.a. durch Partnerinstitutionen aus der Privatwirtschaft.
Gehrer: "Neuer Erfolgskurs"
Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) sieht die LBG durch die Reform auf "neuem Erfolgskurs". Aus diesem Grund stellt das Bildungsministerium im laufenden Jahr 5,1 Mio. Euro und 2006 6,1 Mio. Euro zur Verfügung.

Davon kommen heuer 1,5 Mio. Euro und im kommenden Jahr 2,5 Mio. Euro aus der Forschungsstiftung. Die Stadt Wien steuert weiterhin 1,1 Mio. Euro jährlich bei.

Der Großteil der nunmehr 28 verbleibenden und neuen Institute sei weiterhin in der Bundeshauptstadt angesiedelt und damit ein wichtiger Baustein der Wiener Forschungslandschaft, wie der Wiener Vizebürgermeister Sepp Rieder erklärte.

[science.ORF.at/APA, 27.1.05]
->   Ludwig Boltzmann Gesellschaft
->   Linz bekommt neues Boltzmann-Institut
->   Die Vorgeschichte der LBG-Reformen
 
 
 
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01.01.2010