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"25 Peaces" zum Gedenkjahr 2005  
  Ein Belvedere-Balkon auf Reisen, "McCare-Pakete" und ein verkehrter Schwarzmarkt: Das sind einige der Vorhaben des Projekts "25 Peaces - Die Zukunft der Vergangenheit", das Donnerstagabend in Wien präsentiert wurde. Die Projektleiter - "Graz 2003"-Gestalter Wolfgang Lorenz und Bundestheater-Holding-Chef Georg Springer - wollen im Gedenkjahr damit vor allem die jungen Österreicher ansprechen.  
Umstritten war das Projekt schon im Vorfeld, nun wurden die 25 "Stücke" nach der "Ausräumung von Missverständnissen" vorgestellt. Die "25 Peaces" wollen an den Frieden gemahnen - ein heute selbstverständliches Gut, das aber "nicht aus der Steckdose kommt", wie es Lorenz ausdrückte.
Zehn Millionen Euro
Die Projektkosten belaufen sich auf rund zehn Millionen Euro, ein Zehntel davon kommt nach Angaben von Lorenz und Springer aus dem Bundeskanzleramt, der Rest aus privaten Mitteln - 50 Prozent seien insgesamt bereits ausfinanziert.

Durchgeführt wird das ganze vom "Projekt 5 Plus" - einer Kooperation von Bundestheater-Holding und Culture Industries Austria (Eberhard Schrempf).
->   Projekt 5 Plus
"Unabhängiges Team"
Lorenz und Springer betonten, auf eigene Initiative die Projekte als "unabhängiges Team" vorgeschlagen zu haben und nicht "von jemandem beauftragt" worden zu sein.

Im Folgenden eine Auswahl der Veranstaltungen, Inszenierungen und Aktionen von "Peaces 2005", die über das Gedenkjahr hinaus bis Mitte 2006 laufen sollen.
12. März: Licht-Installationen
 
Bild: ARGEp5p

Licht-Ton-Installationen an drei Wiener Plätzen sollen die Zerstörungskraft des Krieges thematisieren - u.a sollen am Albertina-Platz in Wasserfontänen die Silhouette des ehemals dort befindlichen Philips-Hauses zeigen. Das Lichtdesign stammt von Norbert Chmel.
13.-20. März: Weiße Kreuze am Heldenplatz
 
Bild: ARGEp5p

Weiße Kreuze, die in einer Installation auf den Heldenplatz stürzen, sollen den Opfern des NS-Reiches gedenken - Springer zählte dazu in der Pressekonferenz unterschiedslos u.a. "Bombenopfer, Juden und Homosexuelle".
Ab 28. April: McCare-Pakete
 
Bild: ARGEp5p

Das Projekt "McCare" soll recht unterschiedliche Jubiläen vereinen: Nicht nur die Republik feiert, auch der Fast-Food-Konzern McDonalds wird 50 und die Hilfsorganisation Care 60 Jahre alt.

In so genannten "McCare"-Paketen werden sich ein Hamburger und Information über die Springer/Lorenz-Projekte befinden. Der Kaufpreis der erhofften eine Million Pakete von je 50 Cent kommt Care zu Gute.

Nach dem Krieg hätten viele Österreicher von den Care-Pakten gelebt, so Lorenz. "Heute in Friedenszeiten leben sie von McDonalds". Thematisiert werden soll u.a., wie Politik und Essen zusammenhängen.
9.-14. Mai: Schwarzmarkt verkehrt
 
Bild: ARGEp5p

Da der Schwarzmarkt im Nachkriegsleben eine Alltäglichkeit war, soll er nun unter "verkehrten Vorzeichen" wiederbelebt werden. Nicht Wertvolles soll gegen Nahrung, sondern Nahrung "möglicherweise" gegen Wertvolles eingetauscht werden können.

Dazu soll ein "Schwarzmarkt-LKW" kurzfristig auftauchen und unterschiedliche Waren anbieten. "Durch das Anbieten und Feilschen, durch einen - subjektiv ungerecht erscheinenden - Zuschlag kann eine öffentliche Situation mit starker interaktiver Dynamik entstehen, ein interaktives Bild, das oberflächlich an einen Schwarzmarkt erinnert, zugleich aber zum Nachdenken anregt", heißt es in einer Aussendung.

Die eingenommene Nahrung soll sozialen Zwecken dienen.
15. Mai: Ein Balkon auf Reisen
 
Bild: ARGEp5p

Den Balkon des Belvedere bezeichnen Springer und Lorenz als "Ikone des freien Österreich".

Um die jüngeren Österreicher, "dort abzuholen, wo sie sind - mitten im Spieltrieb", werden Nachbildungen des Belvedere-Balkons in alle Landeshauptstädte Österreichs verfrachtet. Die Spielwilligen sollen dazu eingeladen werden, selbst den Balkon zu erklimmen und "Österreich ist frei!" auszurufen.

Eine Möglichkeit, so Springer/Lorenz, "um spröde Materie greibar" zu machen.
Ab April 2006: Europastraße
 
Bild: PPAG

Die Projekte sollen anlässlich des österreichischen EU-Ratsvorsitzes auch 2006 weitergehen. U.a. werden Wiener Straßenbahnen die Farben der 25 EU-Mitglieder tragen.

Auf Plakatflächen wird junge Kunst aus den Mitgliedstaaten gezeigt - wegen der großen Anzahl die "bisher größte Ausstellung junger Kunst in Europa". Eine futuristische "Europastraße" soll über einer Wiener Straße entstehen.
->   Mehr dazu in oesterreich.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010