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Desinfektionsmittel aus körpereigener Substanz  
  Innsbrucker Forscher haben aus einer Substanz des menschlichen Immunsystems ein hochwirksames Mittel gegen Infektionskrankheiten entwickelt. Klinische Tests sind erfolgreich verlaufen.  
Markus Nagl und Waldemar Gottardi vom Innsbrucker Institut für Hygiene, Medizinische Mikrobiologie und Sozialmedizin haben mit ihren vom FWF geförderten Studien wieder einmal gezeigt, dass sich der menschliche Organismus oft als kleines "Medizinschränkchen" entpuppt.
Eigentlich zum Abtöten von Krankheitserregern
Üblicherweise wird das so genannte N-Chlortaurin von den weißen Blutkörperchen zum Abtöten von Krankheitserregern und zum Schutz bei Entzündungen gegen gefährliche Umweltstoffe gebildet.

Nach jahrelanger Erforschung der Eigenschaften der körpereigenen Substanz haben die Wissenschaftler nun mit der künstlichen Herstellung des N-Chlortaurin ein gut verträgliches Antiseptikum - sprich: Desinfektionsmittel - für Infektionskrankheiten entwickelt.
Breites Wirkungsspektrum
Es wirkt gegen ein breites Spektrum von bakteriellen Krankheitserregern - aber auch zum Teil gegen Pilze und Viren. Die Bandbreite der Anwendungen reicht von Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen über Augeninfektionen bis zu Hautkrankheiten.
Zulassung angestrebt
N-Chlortaurin wurde bereits erfolgreich klinisch getestet. Das Ergebnis: Das Mittel wirkt schnell, zeigt keine allergischen Nebenwirkungen und auch keine Gewöhnungseffekte, die zu einer Abnahme der Wirkung führen. Nun streben die Forscher die Zulassung des Mittels an.

Eva-Maria Gruber, Universum Magazin, 31.1.05
->   Institut für Hygiene, Medizinische Mikrobiologie und Sozialmedizin, Innsbruck
->   Wissenschaftsfonds (FWF)
->   Universum Magazin
 
 
 
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01.01.2010