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Intuition und Reflexion: Gekonntes 'Decision Making'  
  Oft scheitern Manager dort, wo es gilt, Entscheidungen zu treffen. Dass man diese Fähigkeit trainieren kann, behauptet Zeger Degreave, Professor für Entscheidungs-findung an der London Business School.  
Der international anerkannte Fachmann war dieser Tage zu einem Vortrag bei der Industriellenvereinigung in Wien eingeladen.
Langzeitfolgen sollten mitbedacht werden
Zwischen "Intuition und Reflexion" sei das Geheimnis der guten Entscheidung anzusiedeln, so Degreave. Das ist nicht so einfach wie es klingt, denn es sei nicht immer das kurzfristige Ergebnis einer Entscheidung maßgeblich, um über ihre Qualität urteilen zu können.

Oft würden die Kriterien gar nicht feststehen, nach denen man komplizierte Wirtschaftsprozesse als erfolgreich oder nicht einordnen kann.
"Informierte Intuition"
Informiert intuitiv sollten Manager ihre Entscheidungen treffen, sagt Degreave, und das sei kein Widerspruch: Denn eine Maßnahme, die von einem guten Manager aus dem Bauch heraus getroffen wird, stützt sich immer auf eine klare Analyse.
Statistik und Ökonometrie als Werkzeuge
Trotzdem: Die Wahrscheinlichkeitsform sei die Sprache von Riskikomanagement, sagt Degreave, weil sonst das Risiko nicht eingeschätzt werden kann. Die Werkzeuge dafür sind wieder die bekannten: Statistik und Ökonometrie.
Trotz Zeitdruck auf Reflexion nicht vergessen
Da aber abseits davon auch die rein menschliche Komponente trainiert sein will, gibt es den Lehrstuhl für Entscheidungsfindung an der London Business School.

Dort wird unter anderem etwas gelehrt und kultiviert, was zur Turbo-Wirtschaftswelt nur scheinbar in Widerspruch steht: Vor einer schnell zu treffenden Entscheidung dennoch innezuhalten, und Intuition der Reflexion gegenüberzustellen.

Martin Haidinger, Ö1-Wissenschaft, 2.2.05
 
 
 
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01.01.2010