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Erfolgreiches Experiment mit Röntgenstrahlen-Laser  
  Deutsche und österreichische Forscher berichten von der Entwicklung eines Lasers mit kurzwelligen, hochenergetischen Röntgenstrahlen. Mit seiner Hilfe könnte die Forschung Blicke auf extrem kleine Strukturen werfen.  
Elektromagnetische Wellen zu engem Strahl gebündelt
Zwar gibt es bereits Röntgenstrahlen-Laser, mit den Strahlen, die sie produzieren, war die Wissenschaft bisher aber nicht zufrieden. Sie tendierten dazu, zu weich zu sein und zu wenig Energie zu transportieren.

Wie der Physiker Ferenc Krausz vom deutschen Max-Planck-Institut für Quantenoptik und Kollegen vom Wiener Institut für Photonik in der aktuellen Ausgabe von "Nature" berichten, ist es ihnen gelungen, identische elektromagnetische Wellen zu einem engen Strahl zu bündeln.
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Der Artikel "Source of coherent kiloelectronvolt X-rays" ist am 10. Februar 2005 in der Fachzeitschrift "Nature" erschienen (Band 433, S. 596).
->   Nature
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Wellenlänge von einem Nanometer
Nach Berichten der Physiker verfügt jedes Röntgen-Photon über zirka zehnmal mehr Energie, als es bei den bisherigen Geräten möglich war. Die Wellenlänge beträgt nur einen Nanometer (entspricht einem Milliardstel eines Meters).
Laserpulse in der Länge von fünf Femtosekunden
Um zu diesen Ergebnissen zu kommen, hat das österreichisch-deutsche Forscherteam die kürzesten hoch-intentiven Laserpulse in einer Länge von nur fünf Femtosekunden auf Heliumatome geschickt.

Die von den Pulsen getroffenen Atome sendeten darauf hin die Röntgenstrahlen aus.
Hoffnung: Krebs früher erkennen
Große Hoffnungen werden mit Röntgenlasern verbunden: So träumt die medizinische Forschung von Mikroskopen mit eingebautem Röntgenlaser, mit denen man auch die kleinsten Elemente von Gewebeproben untersuchen und damit eventuell viel früher als derzeit krebsartige Wucherungen entdecken könnte.

Der Weg dorthin ist zwar noch weit, dennoch geben sich Ferenc Krausz und seine Kollegen vom Wiener Institut für Photonik zuversichtlich, dass ihnen mit dem nun veröffentlichten Experiment ein weiterer Schritt gelungen ist.

[science.ORF.at, 10.2.05]
->   Max-Planck-Institut für Quantenoptik
->   Institut für Photonik (TU Wien)
Weitere Artikel über die Forschungsarbeit von Ferenc Krausz in science.ORF.at
->   Wiener Physiker machen erstmals Lichtwellen sichtbar (26.8.04)
->   Ein Augenblick dauert 100 Attosekunden (25.2.04)
->   Spitzen-Physiker Krausz geht nach Deutschland (19.5.03)
->   Wiener Physiker bewegen erstmals gezielt Elektronen (5.2.03)
 
 
 
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01.01.2010