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Wieder hören durch neue Haarzellen im Ohr  
  Neue Haarzellen im Innenohr haben taube Meerschweinchen wieder hören lassen. Diese im Tierversuch erfolgreiche Form der Therapie lässt nun auch schwerhörige und gehörlose Menschen hoffen.  
Dies geht aus einer Studie von US-Forschern um Yehoash Raphael von der University of Michigan in Ann Arbor hervor. Sie hatten das Wachstum neuer Haarzellen mittels Gentherapie angeregt.
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Die Studie "Auditory hair cell replacement and hearing improvement by Atoh1 gene therapy in deaf mammals" von Masahiko Izumikawa et al. wurde am 13.2.05 auf der Website des Fachjournals "Nature Medicine" (doi:10.1038/nm1193) veröffentlicht.
->   Zum Original-Abstract
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Hörverlust durch tote Haarzellen
Sie erläutern in ihrer Studie dass der Hörverlust bei Säugetieren, dem Mensch einschließlich, in den meisten Fällen auf den Verlust der Haarzellen in der Hörschnecke zurückzuführen ist.

Schuld können Überanstrengung des Ohres (durch einen zu hohen Geräuschpegel), Medikamente, Infektionen, Autoimmunleiden oder auch schlicht das Alter sein.
->   Mehr zu Haarzellen bei sinnesphysiologie.de
Gen für Haarzellbildung eingeschleust
Das Team schleuste ein Gen, das die Entwicklung von Haarzellen steuert, über ein Virus bei den Meerschweinchen ein. Wie erhofft, wurde das ATOH1-Gen aktiv und bewegte andere Zellen im Innenohr dazu, ihren Phänotyp zu ändern und die Funktion von Haarzellen zu übernehmen.

Dadurch konnten die kleinen Nager, denen das Gehör zuvor durch toxische Medikamentengaben genommen worden war, auf einmal wieder hören.
Selber Erbfaktor beim Menschen vorhanden
Nach Angaben des Forscherteams haben Menschen das gleiche ATOH1- Gen in ihrem Erbgut. Erste experimentelle Versuche mit diesem Gen im Labor sowie (in vivo) am Menschen hätten ergeben, dass ATOH1 eine vergleichbare Wirkung erzielt wie das ATOH1 bei Meerschweinchen.

Die Autoren schreiben, dass Millionen Menschen weltweit an Hörverlust durch beeinträchtigte oder sogar zerstörte Haarzellen im Innenohr leiden.

[science.ORF.at/dpa, 14.2.05]
->   University of Michigan
Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at:
->   Gehörlose Wunschkinder (22.10.04)
->   Hirnstamm-Implantate gegen Gehörlosigkeit (8.1.04)
->   Das Stichwort Gehörlosigkeit im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010