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Rechtschreibrat will erste Vorschläge präsentieren  
  Knapp ein halbes Jahr vor der Einführung der neuen Schreibregeln in Schulen und Behörden will der Rat für Deutsche Rechtschreibung erstmals Vorschläge für eine Glättung des Reformwerks vorlegen.  
Bei der Sitzung des Expertengremiums am 18. Februar in Mannheim stehen die besonders strittigen Fälle der Getrennt- und Zusammenschreibung auf dem Programm. Das teilte die Geschäftsführerin des Gremiums, Kerstin Güthert, mit. Die neuen Schreibweisen werden in Schulen und Behörden am 1. August 2005 verbindlich eingeführt.
Fremdwörter und Zeichensetzung auf der Tagesordnung
Die Mitglieder der Expertengruppe hätten bereits Stellungnahmen zu möglichen Veränderungen der neuen Schreibregeln eingereicht, sagte die Geschäftsführerin.

Außer mit Streitfällen der Getrennt- und Zusammenschreibung will sich der Rat vor allem mit der Eindeutschung von Fremdwörtern und der Interpunktion befassen.
Empfehlungen werden an Österreich weitergeleitet
Die Vorschläge sollen nach dem Mehrheitsprinzip formuliert werden. Bei Stimmgleichheit entscheidet der Vorsitzende, der frühere bayerische Kultusminister Hans Zehetmair (CSU). Die Empfehlungen will der Rat an die Kultusministerkonferenz sowie die entsprechenden Gremien in Österreich und der Schweiz weiterleiten.
Auch Reformgegner in Rat miteinbezogen
Der Rat für Deutsche Rechtschreibung war nach heftiger Kritik an der Rechtschreibreform ins Leben gerufen worden. Er setzt sich aus Sprachwissenschaftlern, Vertretern von Verlagen, Schriftsteller- und Journalistenverbänden, Lehrerorganisationen sowie Elternvertretern zusammen. Ausdrücklich wurden auch Reformgegner miteinbezogen.

18 Mitglieder der Runde kommen aus Deutschland, je neun aus Österreich und der Schweiz. Vertreter aus Liechtenstein und Bozen-Südtirol nehmen als kooptierte Mitglieder an den Sitzungen teil. Unter den insgesamt 36 Mitgliedern befinden sich drei Frauen.
Die österreichischen Vertreter
Österreichische Vertreter sind der Leiter der ehemaligen Zwischenstaatlichen Kommission für die deutsche Rechtschreibung, Karl Blüml, der frühere Unterrichtsminister Helmut Zilk, der ehemalige Wiener Stadtschulratspräsidenten Kurt Scholz, der Journalist Hans Haider, der Germanistik-Professor Richard Schrodt (Uni Wien), der Autor Ludwig Laher, der Geschäftsführer des Schulbuchverlags öbv&hpt, Georg Glöckler, Günter Lusser von der Pädagogischen Akademie Feldkirch sowie Ulrike Steiner, Redakteurin des Österreichischen Wörterbuchs.

[science.ORF.at/APA/dpa, 16.2.05]
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01.01.2010