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WWF-Studie: Zu wenige Anreize zum Stromsparen  
  In Österreich steigt der Stromverbrauch jährlich im Durchschnitt um 2,2 Prozent, 2003 waren es sogar 3,4 Prozent. Der WWF hat jetzt in einer Studie untersucht, was man gegen die ansteigende Kurve tun kann.  
Als interessante Beispiele nennt der "World Wildlife Fund" (WWF) Verpflichtungen der Versorger sowie das dänische Modell der "Energieeffizienz-Fonds", die in Stromsparprogramme investieren.
Stromverbrauch Ergebnis von Rahmenbedingungen
Stromverbrauch sei kein Schicksal, sondern Ergebnis von Rahmenbedingungen, die von der Politik vorgegeben werden, kritisiert Stefan Moidl von der Umweltschutzorganisation WWF.

"Es gibt in Österreich wenig Anreize, die Effizienz im Strombereich zu steigern", so Moidl.
Energieeffizienz wird in vielen Ländern politisch gefördert
In vielen europäischen Ländern und in den meisten Bundesstaaten der USA wird in liberalisierten Strommärkten die Energieeffizienz politisch gefördert. Zum einen gibt es Energie-Effizienzverpflichtungen für die Energieversorger.

Energieunternehmen in Dänemark zum Beispiel wurden verpflichtet, bei ihren Kunden kostenlose Energie-Analysen durchzuführen. Damit konnte rund fünf Prozent der untersuchten Energiemenge eingespart werden.
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Das Kyoto-Protokoll zur Senkung der Treibhausgase
Die Energieversorger haben laut Umweltbundesamt den größten Zuwachs an CO2-Emissionen: mit einem Anstieg von 20,3 Prozent in nur einem Jahr (2002-2003). Grund dafür ist, dass Strom und Wärme vermehrt aus kalorischen Kraftwerken kommen. Der Strom aus Wasserkraft ist zurückgegangen.
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"Energieeffizienz-Fonds" gespeist aus der Netzgebühr
Zum anderen gibt es den Energieeffizienz-Fonds. Das Geld dafür kommt aus der Netzgebühr und es wird in spezielle Stromsparprogramme investiert. Das können Prämien für Kunden sein, damit sie energieeffiziente Haushaltsgeräte kaufen.
Preis als Hauptmotivation zum Stromsparen
"In Holland gibt es zum Beispiel einen Bonus von 50 bis 150 Euro, wenn man ein energieeffizientes Gerät kauft", so Stefan Moidl. Denn sonst würde niemand auf den Stromverbrauch achten, wenn er ein Gerät kauft - in erster Linie ist es der Preis, der die Kunden anzieht.

Dänemark gibt an, durch den Energieeffizienzfonds und durch die Energieeffizienzverpflichtungen 0,5 Prozent des Stromzuwachses gedämpft zu haben.

Ulrike Schmitzer, Ö1 Wissenschaft, 16.2.05
Aktuelle Berichte zum Thema Klima in science.ORF.at:
->   Kyoto-Protokoll ist in Kraft getreten (15.2.05)
->   Kyoto-Protokoll - Die wichtigsten Fakten (15.2.05)
 
 
 
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01.01.2010