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Uni Innsbruck: Struktur von RNA-Molekülen geklärt  
  Der genauen Funktion der Ribonukleinsäure (RNA) - gleichsam der kleine Schwester der Erbsubstanz Desoxyribonukleinsäure (DNA) - sind Wissenschaftler der Universität Innsbruck auf der Spur.  
Die Forscher um Ronald Micura vom Institut für Organische Chemie haben eine Methode entwickelt, wie die meist komplizierte, dreidimensionale Struktur von RNA mit Hilfe so genannter Röntgenkristall-Strukturanalyse sichtbar gemacht werden kann. Davon berichten sie in "Nature - Structural and Molecular Biology".
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Die Studie "Structural basis for Diels-Alder ribozyme-catalyzed carbon-carbon bond formation" ist als Online-Vorabpublikation in "Nature - Structural and Molecular Biology" (doi:10.1038/nsmb906; 20. Februar 2005) erschienen.
->   Abstract in Nature - Structural and Molecular Biology
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Transportmolekül für Erbinformation
Schon lange bekannt ist die Funktion der RNA als Transportmolekül für Erbinformation. So übernehmen die vergleichsweise kurzen Stränge die auf der DNA gespeicherten Informationen und transportieren sie zu den Orten der Eiweißsynthese in den Zellen, den Ribosomen.
Viel Neues in den vergangenen Jahren
Erst vor wenigen Jahren entdeckten Wissenschaftler, dass RNA-Moleküle aber auch eigenständig Aufgaben erledigen, ohne dass sie vorher in Eiweißkörper (Proteine) umgesetzt werden.

So können sie etwa als Enzyme fungieren und dabei chemische Reaktionen katalysieren - also beschleunigen. Diese RNA-Moleküle werden als Ribozyme bezeichnet.
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Bereits im Februar 2001 schrieb die Mikrobiologin Renee Schroeder einen Gastbeitrag zur "Welt der RNA". Abgesehen von der Rechtschreibung ist der Artikel nach wie vor aktuell.
->   Renee Schroeder: Die RNA-Welt
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Spezielle Reaktion untersucht
Im Zuge der nun veröffentlichten Arbeiten war das amerikanisch-deutsch-österreichische Team an RNA-Strukturen interessiert, welche bestimmte Kohlenwasserstoff-Moleküle für die so genannte Diels-Alger Reaktion zusammenführen können.

In der Natur finden solche Reaktionen etwa beim Aufbau von organischer Substanz - von Stoffwechselprodukten - statt.
Künstliches Molekül verrät Struktur
Den Innsbrucker Wissenschaftlern ist es gelungen, das künstlich hergestellte RNA-Molekül durch die Einlagerung von Selen derart zu präparieren, dass seine genaue, dreidimensionale Struktur sichtbar wurde.

Um die Funktion eines derartigen Moleküls aufzuklären, ist die Kenntnis der Struktur unumgänglich. So zeigen sich am Bild der Kristall-Analyse ausgeprägte Falten und Taschen als Andockstellen für andere Moleküle.

[science.ORF.at, APA, 21.2.05]
->   Uni Innsbruck, Institut für Organische Chemie
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Wiener erforschen "dunkle Materie" im Erbgut (16.2.05)
->   Ursprung des Lebens: Doch die DNA? (5.4.04)
->   Renee Schroeder: Neues aus der Welt der RNA (1.7.03)
->   Binäre RNA - Urform des Lebens? (18.12.02)
 
 
 
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01.01.2010