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FSME: Jährliche Impfkampagne beginnt  
  87 Prozent der Österreicher haben sich zumindest ein Mal in ihrem Leben gegen die FSME immunisieren lassen, rund 66 Prozent dürften aktuell einen wirksamen Impfschutz aufweisen.  
Gefährdet sind besonders ältere Menschen, weil bei ihnen die "Zeckenkrankheit" häufig besonders schwer verläuft. Dies erklärten Fachleute bei einer Pressekonferenz aus Anlass der angelaufenen Impfkampagne für das Jahr 2005.
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Auffrischung nach fünf Jahren
In Österreich kosten die Impfstoffe bis 30. Juli für Kinder bis 16 Jahren 19,30 Euro (Kinderimpfstoff) und für Personen über dieser Altersgrenze 22,50 Euro. Verschiedene Krankenkassen leisten einen Zuschuss.

Seit vergangenem Jahr gilt in Österreich folgende Empfehlung: Nach einer ersten Grundimmunisierung sollte ein Mal nach drei Jahren "aufgefrischt" werden, danach nur noch alle fünf Jahre. Menschen über 60 sollten sich wieder alle drei Jahre gegen die FSME immunisieren lassen. Manche Experten wie Sozialmediziner Michael Kunze raten bereits ab 50 zu diesen häufigeren Auffrischungsimpfungen.
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50plus als Risikogruppe
"Die Altersgruppe 50plus ist eine besondere Risikogruppe. Wenn die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis in dieser Altersklasse auftritt, verläuft sie wesentlich schwerer", sagte der Vorstand des Instituts für Sozialmedizin der Wiener Medizin-Universität, Univ.-Prof. Dr. Michael Kunze.

Der Grund: Das körpereigene Abwehrsystem reagiert ab 50 schlechter auf Impfungen. Altersbedingte immunologische Faktoren dürften auch im höheren Alter zu den schwereren Krankheiten führen.
Deutlich mehr ältere Menschen erkranken an Enzephalitis
 
Bild: APA, Quelle: Institut für Virologie

Aus deutschen Zahlen geht hervor, dass bei FSME-Infizierten aus der Altersklasse zwischen ein und 15 Jahren 34 Prozent schließlich an der gefährlicheren Gehirnerkrankung (Enzephalitis) leiden.

Bei den 61- bis 75-Jährigen steigt dieser Anteil auf 67 Prozent. Die Gehirnhautentzündung (Meningitis) wird als weniger gefährlich angesehen.
2004: 54 FSME-Fälle in Krankenhäusern
"Im vergangenen Jahr hatten wir in Österreich 54 FSME-Fälle (mit Spitalseinweisung, Anm.). Mehr als die Hälfte der Infektionen trat in der Steiermark und in Oberösterreich auf. Mehr als 50 Prozent der Erkrankungen gab es bei älteren Personen", sagte der Leiter des Wiener Instituts für Virologie, Franz X. Heinz.
Bei Unter-30-Jährigen "nur" sechs Fälle
 
Bild: APA, Quelle: Institut für Virologie

So gab es vergangenes Jahr in Österreich in der Altersgruppe der bis zu 30-Jährigen durch die hohe Durchimpfungsrate "nur" sechs FSME-Erkrankungen, unter den 31-bis 50-Jährigen 18 und in den älteren Altersklassen schließlich 30.

Vor der Einführung der Impfung Anfang der achtziger Jahre betrug die Zahl der jährlich registrierten Fälle noch bis zu rund 700. Die Impfung hat zum drastischen Rückgang der FSME geführt.

[science.ORF.at/APA, 22.2.05]
Mehr über FSME im science.ORF.at-Archiv
->   http://science.orf.at/science/search?keyword=FSME&tmp=1438
 
 
 
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01.01.2010