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Erster kardiologischer Computertomograph in Wien  
  Seit Anfang Februar ist in Wien einer der schnellsten und exaktesten Computertomographen in Betrieb. Durch die 64-Schicht-Technologie können dünnste Herzkranzgefäße und Verengungen plastisch dargestellt werden.  
Dieses Gerät "wird die kardiale Diagnostik revolutionieren", prophezeite Wolfgang Aulitzky, Direktor der Confraternität-Privatklinik Josefstadt, am Dienstag bei einer Pressekonferenz.
Früherkennung und Verringerung des Risikos
Durch diese nicht invasive Darstellung von Engen der Herzkranzgefäße werde ein wertvoller Beitrag zur Früherkennung und Verringerung des Herzinfarktrisikos geleistet, erläuterte Aulitzky.

Bisher habe es für solche Untersuchungsergebnisse aufwendige invasive Eingriffe mittels Katheterangiographie gebraucht, die oft mit stationären Aufenthalten verbunden waren, meinte Wolfgang Dock, Leiter des Instituts für Computertomographie in der Confraternität.

"Die schmerzfreie und sichere Methode mittels CT eröffnet für Patienten eine völlig neue Qualität der Herzdiagnostik", so Aulitzky.
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In wenigen Sekunden den ganzen Körper abbilden
Das 64-Schicht-CT ermöglicht die Abbildung des gesamten Körpers in wenigen Sekunden, pro Sekunde können gleichzeitig 173 Querschnittsbilder angefertigt werden. Auf Grund der sehr schnellen Röhrenrotation dauert die Untersuchung nur mehr wenige Augenblicke - beim Herzen beispielsweise weniger als zehn Sekunden.

Gegenüber herkömmlichen Systemen sei überdies eine deutliche Verminderung der Strahlenbelastung möglich. Die Validierung des neuen Diagnoseverfahrens erfolgt im Rahmen einer Kooperation mit der Wiener Universitätsklinik für Kardiologie.
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Risikopatienten als Zielgruppe
Zielgruppen sind, so Helmut Glogar, Leiter der Interventionellen Kardiologie im Wiener AKH, Patienten mit erhöhtem Risikoprofil, so zum Beispiel Übergewichtige, starke Raucher oder Menschen mit erhöhtem Blutdruck.

Weiters könnten Patienten mit atypischen Symptomen, also jene mit geringer Wahrscheinlichkeit einer Krankheit der Herzkranzgefäße, von dieser Methode profitieren.
Bei bekannter Koronarerkrankung nur bedingt einsetzbar
Dem gegenüber sei der Einsatz der neuen Technik bei Patienten mit bereits bekannter Koronarkrankheit nur bedingt sinnvoll. Bisher gebe es für das neue Diagnoseverfahren noch keine Scheinzuweisung. Die Kosten für die Untersuchung würden derzeit rund 550 Euro betragen.

[science.ORF.at/APA, 1.3.05]
 
 
 
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01.01.2010