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Wittgenstein-Klub: Kontroverse Themen aufgreifen  
  Seit 1996 wird der Wittgenstein-Preis als "österreichischer Nobelpreis" an Wissenschaftler mit herausragender Leistung vergeben. Die 16 Preisträger haben sich nun zum "Wittgenstein-Klub" zusammengeschlossen.  
"Als Gegenleistung zur großzügigen Unterstützung durch die öffentliche Hand (die Preisträger erhalten rund 1,5 Mio. Euro für ihre Forschungsarbeit, Anm.) wollen die PreisträgerInnen ihre Expertisen zum Wohle der Wissenschaft zur Verfügung stellen", heißt es in einer Aussendung des Klubs, der "als Verbindungsglied zwischen Wissenschaft, Politik, Öffentlichkeit und Medien" zu aktuellen Themen aus Forschung und Wissenschaftspolitik Stellung nehmen will.
Zwischen Wissenschaft und Gesellschaft vermitteln
Wichtig sind dem Klub insbesondere Themen zur Förderung von Exzellenz, des wissenschaftlichen Nachwuchses, zur Reform der Universitäten und der Akademie der Wissenschaften, aber auch der Forschungsförderinstrumente.

Die Wittgenstein-Preisträger würden über ein weites Spektrum an Erfahrungen in verschiedenen Forschungsinstitutionen aus diversen Ländern und Wissenschaftskulturen verfügen. Diese Erfahrungen sollten und könnten nach Ansicht des Klubs wichtige Impulse zur notwendigen Neugestaltung der österreichischen Forschungslandschaft und seiner Institutionen geben.

"Auf Grund dieser breiten Erfahrung und des reichen Wissens kann der Klub eine Vermittlungsfunktion zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ausüben".
Forderung nach Gründung einer "Jungen Akademie"
Die Spitzenforscher wollen in nächster Zeit u.a. Folgendes diskutieren - wobei einige dieser Themen in ihrer Formulierung bereits einigen Zünd- und Diskussionsstoff in sich tragen, etwa die Forderung nach Gründung einer "Jungen Akademie", die anders als die Akademie der Wissenschaften ihre Mitglieder ausschließlich auf Grund eines internationalen Evaluierungsverfahrens auswählt.
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Diskussionsthemen
- Ausbau der vorhandenen Exzellenz an den österreichischen Universitäten
- Die Verteilung der vorhandenen Ressourcen muss auf Leistung und Transparenz basieren.
- Forschungsförderung soll auf der Grundlage von Qualität und Qualifikation gemäß internationaler Standards passieren.
- Nachwuchsförderung: Um dem Nachwuchs eine Chance zu geben, sollen sich mittels Junior Professuren junge unabhängige WissenschaftlerInnen etablieren können.
- Frauenförderung: Es müssen neue Möglichkeiten geschaffen werden, um im Wissenschaftsbetrieb die Anzahl an weiblichen Führungspersönlichkeiten zu erhöhen.
- Förderung der Sozial- und Geisteswissenschaften neben den
technischen und naturwissenschaftlichen Disziplinen. Damit
einhergehend die Förderung der Kommunikation zwischen Sozial-, Geistes- und Naturwissenschaften.
- Bildung einer "Jungen Akademie". Anders als bei der Akademie der Wissenschaften sollen die Mitglieder ausschließlich auf Grund eines internationalen Evaluationsverfahren ausgewählt werden.
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Von Ruth Wodak über Ferenc Krausz bis Renee Schröder
Derzeitige Mitglieder des Klubs sind die Sprachwissenschaftlerin Ruth Wodak und der Molekularbiologe Erwin Wagner (beide Wittgenstein-Preis 1996), der Physiker Erich Gornik, die Pflanzengenetiker Antonius und Marjori Matzke (1997), der Informatiker Georg Gottlob, der Mathematiker Walter Schachermayer und der Physiker Peter Zoller (1998), der Molekularbiologe Kim Ashley Nasmyth (1999), der Sozialanthropologe Andre Gingrich und der Mathematiker Peter Markowich (2000), die beiden Zellforscher Meinrad Busslinger und Heribert Hirt (2001), der Physiker Ferenc Krausz (2002), die Molekularbiologin Renee Schroeder (2003) und der Mittelalterforscher Walter Pohl (2004).

[science.ORF.at/APA, 1.3.05]
science.ORF.at-Berichte zum Wittgensteinpreis:
->   Wittgensteinpreis 2004 an den Historiker Walter Pohl (5.7.04)
->   Wittgenstein-Preis 2003 an Renée Schroeder (30.6.03)
->   Verleihung der START- und Wittgenstein-Preise 2002 (3.7.02)
->   START- und Wittgenstein-Preise 2001 verliehen (27.6.01)
 
 
 
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01.01.2010