News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Kein Beleg für Autismus durch Kombi-Impfungen  
  Kombi-Impfungen gegen Masern, Röteln und Mumps sind nach einer japanischen Studie nicht für den Anstieg von Autismus-Fällen verantwortlich. Mehr ungeimpfte Kinder erkrankten an Autismus als geimpfte.  
Hideo Honda und Kollegen vom Yokohama Rehabilitationszentrum haben die Daten von über 30.000 Kindern untersucht, die zwischen 1988 und 1996 in Yokohama geboren wurden, schreibt das britische Fachblatt "New Scientist". Das Besondere daran: In Japan wurde die Dreifachimpfung MMR 1993 eingestellt.
...
Der Artikel "Autism and pervasive developmental disorders" von Fred Volkmar und Kollegen ist im of Child Psychology an Psychiatry; DOI: 10.1111.j.1469-7610.2005.01425.x erschienen.
->   The Journal of Child Psychology and Psychiatry
...
Anstieg der Autismus-Erkrankungen stieg weiter an
Stieg die Zahl der Autismus-Fälle bei Kindern bis zum Impfverbot pro Jahr von 48 auf 86 Kinder pro 10.000, so wuchs ihre Menge ab 1993 sogar von 97 auf 161 pro 10.000 an.

"Der Impfstoff kann nicht ursächlich sein für die zahlreichen Kinder mit autistischen Erkrankungen, die zu einer Zeit geboren wurden, als die MMR-Impfung gar nicht mehr verfügbar war", schließt Honda.

Einige Experten machen Umwelteinflüsse für die steigenden Autismuszahlen verantwortlich. Andere glauben, dass durch verbesserte Methoden schlicht mehr Fälle diagnostiziert werden.
Ausgangsstudie für Impfstoff wurde später zurückgezogen
Auslöser für den japanischen Impfstopp und eine auch in Deutschland geführte Diskussion um mögliche Impfschäden war eine britische Studie von 1998 gewesen. Darin war auf Basis von nur zwölf Probanden ein Zusammenhang zwischen Autismus und MMR-Impfung nicht ausgeschlossen worden.

Die Impfquote war daraufhin in einigen Ländern drastisch gesunken. 2004 zogen die Autoren selbst die Studie zurück. Die WHO empfiehlt in den Industrieländern untern anderem Impfungen gegen Masern, Mumps und Röteln.

[science.ORF.at/dpa, 3.3.05]
Mehr über Autismus in science.ORF.at:
->   Genetische Veranlagung erhöht Autismus-Risiko (1.4.04)
->   Autismus durch zu schnelles Gehirn-Wachstum? (11.11.03)
->   Eine Suche nach den Wurzeln des Autismus (25.5.00)
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010