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Neptun-Preis (I): Projekt "Aktiv für Moore"  
  25 Moore sollen ihr natürliches Gleichgewicht wieder erlangen und langfristig geschützt werden - so das Ziel des Projekts "Aktiv für Moore", das für den Neptun Wasserpreis nominiert ist.  
Moore zählen zu den sensibelsten Lebensräumen. Doch nur noch jedes zehnte der 1.500 österreichischen Moore ist in seinem ursprünglichen Zustand erhalten.
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Drei Partner, ein Moorschutzprojekt
Der WWF Österreich, die Österreichischen Bundesforste und das Institut für Ökologie und Naturschutzforschung der Universität Wien haben sich zum Projekt "Aktiv für Moore" zusammengeschlossen.

In den vergangenen vier Jahren wurden schon 200 Hektar Moorfläche renaturiert - vergleichbar mit der Fläche der Wiener Innenstadt.
->   Weitere Informationen zum Projekt beim WWF
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Viele Moore stark beeinträchtigt
Den meisten hat der Torfabbau zugesetzt, oder sie wurden entwässert, um Platz für Viehweiden oder Nutzwald zu schaffen.

Dazu zog man Entwässerungsgräben, die das für die Moore lebenswichtige Niederschlagswasser abfließen ließen.
Wasserabfluss stoppen
Dem könne man entgegen wirken, so Gerhard Egger, Moor-Experte bei der Umweltorganisation WWF, indem man die Entwässerungsgräben wieder verschließt: "Das Wasser kann so in den Mooren bleiben, und man schafft optimale Voraussetzungen dafür, dass die Moore weiterleben und sich selbst regenerieren."
Moore regenerieren sich
700 Holzdämme und Spaliere aus Holzpflöcken verschließen nun Entwässerungsgräben in den gefährdeten Mooren. Zäune halten Nutztiere fern.

Der Erfolg stellt sich ein, denn in den Projekt-Mooren wie z. B. dem Dientner Moor in Salzburg haben sich die Wasserstände stabilisiert. Torfmoose und typische Pflanzen wachsen wieder.
Unterstützung lokaler Initiativen
Auch lokale Vereinigungen wie die Kulturinitiative Haslauer Moor im Waldviertel unterstützen das Projekt. Die Initiative hat einen Lehrpfad eingerichtet, es werden Führungen abgehalten, jedes Jahr feiert man einen "Geotag der Artenvielfalt".

"Es bedarf oft nur ein wenig Unterstützung, damit solche Initiativen aufblühen, und viel für den Naturschutz erreichen können", so Gerhard Egger.
Das Projekt geht weiter
Nach den Mooren in Niederösterreich, Salzburg und der Steiermark sollen heuer Moore in Tirol renaturiert werden. Insgesamt möchte man 25 Mooren ihr natürliches Gleichgewicht wiedergegeben.

Katrin Sippel, Ö1-Wissenschaft, 7.3.05
->   Neptun Wasserpreis
->   Österreichische Bundesforste
->   Institut für Ökologie und Naturschutzforschung
 
 
 
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01.01.2010