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Diamantelektroden für reines Wasser  
  Ein Leobener Unternehmen hat ein neues Verfahren entwickelt, um Diamantelektroden günstig herzustellen. Mit ihrer Hilfe kann Ab-und Trinkwasser ganz ohne Chemie aufbereitet werden.  
Für funkelnden Schmuck sind die schwarzen Industrie-Diamanten wohl nicht zu gebrauchen, als Elektroden können sie aber zur Aufbereitung von Ab- und Trinkwasser verwendet werden: Organische Verbindungen werden an Ort und Stelle zu Kohlendioxid und Wasser oxidiert.
Auch Medikamentenreste werden unschädlich gemacht
Michael Schelch vom Unternehmen "Pro Aqua", das die Elektroden entwickelt hat, betont, dass dieses Verfahren im Gegensatz zu anderen ohne Zugabe von Chemikalien auskommt: "Das ist im Wesentlichen die neue Errungeschaft."

Auch Reste von Medikamenten, die in biologischen Kläranlagen nur zum Teil abgebaut werden können, werden mit Diamant-Elektroden unschädlich gemacht. Die steirische Entwicklung ist für den heurigen Neptun-Wasserpreis nominiert.
->   Mehr über Elektroden bei Wikipedia.de
Neue und günstige Herstellung
Seit zwei Jahren werden Diamantelektroden für Industriezwecke produziert. Sie halten aber nicht sehr lange und sind relativ teuer.

Mit dem Verfahren von "Pro Aqua" können große Mengen von Elektroden billig hergestellt werden, heißt es.
Elektrode "heilt" sich selbst
Weiterer Vorteil: Die Elektroden halten lange, weil sie sich selbst reparieren können. Kommt es durch mechanische Einwirkungen zu Beschädigungen, so kann das Basismaterial Titan die beschädigte Stelle elektrisch isolieren und so verhindern, dass weitere Diamantpartikel an der Oberfläche abplatzen.

Michael Schelch: "Das bezeichnen wir sozusagen als Selbstheilungseffekt."
Mögliches Anwendungsgebiet: Abbau von Pestiziden
Derzeit wird an der Weiterentwicklung der Elektrode gearbeitet, auch neue Anwendungsgebiete sollen erprobt werden, wie etwa der Abbau von Pestiziden.

Katrin Sippel, Ö1-Wissenschaft, 8.3.05
->   Pro Aqua Diamantelektroden Produktion GmbH
Mehr über den Wasserpreis "Neptun" 2005 in science.ORF.at:
->   Neptun-Preis (I): Projekt "Aktiv für Moore" (7.3.05)
 
 
 
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01.01.2010