News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 
RH empfiehlt Unis Schwerpunktsetzung  
  Der Rechnungshof (RH) empfiehlt den Universitäten zur Entlastung von Massenstudien eine "Schwerpunktsetzung bei österreichweit mehrfach angebotenen Studienrichtungen".  
Dabei wäre "z.B. zu hinterfragen, ob bestimmte Studienrichtungen gleichzeitig an mehreren Standorten angeboten werden sollen", heißt es in einem Wahrnehmungsbericht anlässlich der Prüfung der Lehrveranstaltungs- und Prüfungsverwaltung an zwei Fakultäten der Uni Wien.

Nach Ansicht des RH "sollte auch überlegt werden, inwieweit das Spannungsverhältnis zwischen freiem Hochschulzugang und den begrenzt zur Verfügung stehenden Ressourcen der Universitäten gelöst werden kann".
Anregung zu "leistungsselektiven" Eingangsphasen
Außerdem regt der RH eine Untersuchung an, ob - ähnlich wie an der Psychologie in Wien - auch für andere Massenstudienrichtungen die Einrichtung einer "leistungsselektiven" Studieneingangsphase zweckmäßig ist.

An der Psychologie in Wien ist die Absolvierung dieser Studieneingangsphase Voraussetzung für die Zulassung zu den nachfolgenden Lehrveranstaltungen, für die Teilnahmebeschränkungen notwendig sind.
Bis zu 730 Prüfungen pro Jahr und Uni-Lehrer
Der Wahrnehmungsbericht wirft außerdem ein Schlaglicht auf die so genannte "Massenuniversität". Untersucht wurden von Juli bis Dezember 2003 die damalige Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Informatik sowie die Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften der Universität Wien (mittlerweile wurden die Fakultäten neu gegliedert, Anm.).

So waren an der Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften rund 29.000 Diplomstudien zu betreuen: Bei rund 150.000 abgelegten Prüfungen entspricht dies - umgerechnet auf das wissenschaftliche Stammpersonal - pro Studienjahr 730 Prüfungen je Vollbeschäftigungsäquivalent, an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Informatik (rund 6.000 Diplomstudien) bei rund 42.000 Prüfungen rund 280 Prüfungen je Vollbeschäftigungsäquivalent.
Arbeit v.a. für externe Lehrbeauftragte
Auf Grund der personellen Situation an den Instituten, zur Sicherung der Vielfalt der Lehre und zur Abdeckung der im Studienplan vorgesehenen Inhalte setzten beide Fakultäten Gastprofessoren und Lehrbeauftragte ein.

An der Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften wurden sogar teilweise über 60 Prozent des Lehrangebots von externen Lehrbeauftragten gehalten.
Verspätungen bei Zeugnissen
Bemängelt wurde auch die von Studenten immer wieder kritisierte verspätete Ausstellung von Lehrveranstaltungszeugnissen.

Trotz starker Verbesserungen gegenüber 2001 wurde an den Human- und Sozialwissenschaften ein Drittel der Zeugnisse nicht innerhalb der gesetzlichen Frist von vier Wochen ausgestellt, an den Wirtschaftswissenschaften und Informatik ein Viertel.

[science.ORF.at, APA, 9.3.05]
->   Rechnungshof
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010